Wesel. Marien-Hospital betreut Familien mit Frühchen ab der 27. Schwangerschaftswoche. Einmal jährlich treffen sich Eltern und Kinder beim Frühchenfest.
Pünktlich mit Beginn des Frühchenfestes der Kinderklinik am Marien-Hospital zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite. Auf dem Vorplatz trafen sich Eltern mit ihren Steppkes zur geselligen Zusammenkunft, die gern auch zum Erfahrungsaustausch genutzt wird. „Wir freuen uns in jedem Jahr zu sehen, wie sich unsere ehemaligen Schützlinge entwickeln“, berichtet Schwester Ute. „Hier können Frühchen ab dem sogenannten Level zwei, also ab der 27. Schwangerschaftswoche, betreut werden“, so die Kinderärztin Dr. Petra Stappert, die sich in der Frühförderstelle um die Kleinen kümmert, die zu früh ins Leben gestartet sind. Das Fest im Innenhof gibt es seit mehr als zehn Jahren und es ist immer sehr gut besucht. Etwa bis zum Grundschulalter kommen die Eltern mit ihren Kindern.
Unsicherheit und Ängste sind oft die Begleiter von Frühchen-Eltern – bei medizinischen Angelegenheiten nach der Geburt, aber auch in alltäglichen Situationen nach dem Krankenhaus-Aufenthalt. Das weiß das Team aus Kinderärzten, Kinderkrankenschwestern, Heilpädagogen und Psychologen der Kinderklinik, des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) und der Frühförderstelle, die für Rat- und Hilfesuchende da sind. Sie erhalten viel Lob von den Betroffenen.
„Superbetreuung“ nach der Frühgeburt
Die Mutter des fünf Monate alten Henning Roos spricht von einer Superbetreuung. „Es war einfach traumhaft“, sagt sie. Henning kam in der 35 Schwangerschaftswoche nach einem vorzeitigen Blasensprung zur Welt. Die Folge war eine „Sturzgeburt“, an die die Mama von Henning, der damals 48 Zentimeter groß war und 2400 Gramm wog, nicht gern zurückdenkt. Zwei Wochen hat Henning auf der Intensivstation verbracht, bis er eigenständig atmen konnte.
Für Familien, die aus der Klinik entlassen werden, bietet das Hospital den Frühchentreff und die Betreuung durch die Frühförderstelle an. Henning brauchte das nicht. Mittlerweile ist der kleine Kerl zum Wonneproppen geworden.
Kinderklinik fängt Eltern von frühgeborenen Babys auf
Probleme in der Entwicklung gebe es bisher gar nicht, erzählt die Mama strahlend. Jasmin Dekkers aus Emmerich muss lachen, als sie erzählt: „Ich kann nur Frühgeburten und mein Mann nur Mädchen.“ Das Problem: Schwangerschaftsgestose. Die heute zweijährige Nele musste in der 32. Woche wegen einer Plazentaablösung geholt werden. Sie kam in Kleve zur Welt. Die einjährige Lena musste in der 28. Woche geholt werden. Dafür wählte Jasmin Dekkers die Kinderklinik Wesel.
„Bei der zweiten Schwangerschaft war ich entspannter“, erzählt sie. Die Gestose wurde in der 16. Woche festgestellt mit der Hoffnung, dass sie Lena bis zur 36. austragen kann. Das habe nicht geklappt. Voll des Lobes ist sie für die Betreuung: „Ich wurde in jeder Situation aufgefangen und fühlte mich ernst genommen, egal, was ich für ein Anliegen hatte“, sagt sie während Nele und Lena auf der Krabbeldecke mit Klötzen und anderen Kindern spielen.