Wesel. Eine Krankenschwester studierte neben dem Beruf an der FOM in Wesel. Jetzt ist sie Controllerin im ambulanten Pflegedienst. Mit über 40.

Familie, Kind, 20 Jahre im sicheren Job und dann nochmal ein Studium beginnen? Annette Henseler nahm all ihren Mut zusammen, um ihr Leben zu verändern – und erfüllte sich damit ihren großen Traum. Die gelernte Krankenschwester hat ihren Beruf zwar immer geliebt, wollte aber raus aus dem Schichtsystem.

Durch ein Studium an der FOM in Wesel realisierte sie diesen Schritt, hat heute abwechslungsreichere Aufgaben, mehr Verantwortung, geregelte Arbeitszeiten, mehr Zeit für Familie und Freunde.

Studium im Gesundheits- & Sozialmanagement

Annette Henseler lebt in Voerde und stammt ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern. Dort arbeitete die 46-Jährige 15 Jahre lang als Krankenschwester, davon zehn Jahre auch als Praxisanleiterin. 2007 zog sie der Liebe wegen nach NRW, arbeitete drei Jahre lang in einem Pflegeheim und im ambulanten Pflegedienst.

„Ich liebe meinen Beruf! Aber nach so vielen Jahren wurde mir bewusst: Das kann noch nicht alles gewesen sein!“ Sie dachte über Fortbildungen nach, wurde schließlich durch FOM-Werbung auf das berufsbegleitende Studium aufmerksam. „Ich erhielt Info-Material und es stand schnell fest, dass ein Studium im Gesundheitswesen für mich in Frage käme.

Ich besuchte eine Infoveranstaltung und muss zugeben, dass ich noch sehr große Zweifel hatte“. Das Lernen sei schließlich schon einige Jahre her gewesen, so die 46-Jährige. Aber Henseler dachte sich: „Wenn es nicht klappt, dann brech ich’s halt wieder ab!“ Also startete sie das Studium im Gesundheits- & Sozialmanagement, ist mittlerweile im 6. Semester.

Job mit geregelten Arbeitszeiten

Als sie anfing zu studieren, war ihr Sohn 15: „Er war also aus dem Gröbsten raus und mein Mann unterstütze mich sehr in meiner Entscheidung. In den Prüfungsphasen übernimmt er den kompletten Haushalt“, so Henseler. Ihr Sohn hat mittlerweile sein Abitur bestanden.

Im ambulanten Pflegedienst arbeitete sie im Schichtdienst und auch am Wochenende. So bewarb sie sich im Oktober letzten Jahres auf eine Stelle als Controllerin im ambulanten Pflegedienst – und bekam die Stelle.

Heute hat sie geregelte Arbeitszeiten, von montags bis freitags, arbeitet Mitarbeiter ein, kümmert sich um Pflegedokumentationen, berät und betreut Angehörige. Die Studentin hat heute eine völlig neue Sichtweise und ein neues Verständnis für Sachverhalte.

„Ich bin selbstbewusster geworden. Außerdem habe ich wieder das richtige Leben zurück, hab Zeit für Freunde und Familie an Wochenenden, für Hobbys wie Musik, gehe wieder öfter auf Konzerte und zu Musicals.“ Sie profitiere in ihrem Berufsalltag häufig von den Studieninhalten und auch dem Input, den sie in der Weiterbildung zur zertifizierten betrieblichen Gesundheitsmanagerin an der FOM erhielt.

Selbstständigkeit als Option

Besonders das Qualitätsmanagement und das Betriebliche Gesundheitsmanagement interessieren Annette Henseler. Auch, weil sie mittlerweile drei Pflegedienste kennengelernt hat und weiß, woran es dort noch mangelt. Sie könnte sich sogar vorstellen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, beispielsweise mit einem Beratungsbüro für Patienten und Angehörige. Eine Variante wäre, weiter mit einer halben Stelle im Controlling zu bleiben und eine halbe Stelle für die Selbstständigkeit zu nutzen oder eine Dozententätigkeit zu besetzen. Einen Master schließt sie ebenfalls nicht aus.

Weitere Informationen auch über die Angebote der FOM in Wesel unter www.fom.de.