Hamminkeln. Symposium zur Ausrichtung des Kulturlebens im Schloss Ringenberg bringt viele Ideen. Hamminkelner sollen mehr ins Schloss gelockt werden.
Die Geschäftsführerin des Kulturraums Niederrhein Dr. Ingrid Misterek Plagge zeigt sich nach dem Symposium zur Zukunft von Schloss Ringenberg sehr zuversichtlich: „Es gibt viel Wohlwollen in NRW hinsichtlich der künstlerischen Zukunft von Schloss Ringenberg und starke Motoren die die innovativen Ideen voranbringen werden“. Schloss Ringenberg ist seit fünfzig Jahren ein „Hotspot“ der Künstlerförderung am Niederrhein, der an einem programmatischen Wendepunkt steht.
Ein Erneuerungsprozess setzt hier derzeit ein, der viele Chancen bietet: für das Schloss, für Künstler und auch für Hamminkeln, das wurde am Ende der stattgefundenen Workshops deutlich. „Kontrollierter Verfall sieht anders aus“, schoss der neue künstlerische Leiter der Derek Baegert Gesellschaft, Wolfgang Kostujak, dann auch einen Pfeil in Richtung seiner Vorgängerin Dr. Gudrun Bott ab, die genau dieses vor einigen Jahren prognostiziert hatte. Aber: „Dieser Ort steht für Menschen, die anpacken, die alle an einem Strang ziehen, um ein neues Konzept auf die Beine zu stellen“, freute er sich. Im Fokus stand am Montag die Frage, wie ein zeitgemäßes Residenzformat angesichts gegenwärtiger Kunstentwicklungen, Berufsanforderungen und Erwartungshaltungen aussehen könnte.
Enger mit Hochschulen und Kunstvereins zusammenarbeiten
Das Symposium war mit lokalen, nationalen sowie internationalen Künstlern und Förderern hochkarätig besetzt: Marc Franz vom Kulturraum Niederrhein, der Künstler Florian Weigl, Kurator bei V2, Professor Brigitta Muntendorf von der Hochschule für Musik und Kunst in Köln, um nur einige zu nennen.
Die Teilnehmer schauten sich die NRW-Stipendienlandschaft im internationalen Vergleich an und erörterten Ideen für zukünftige Programmlinien für den Standort Ringenberg. Konkrete erste Ergebnisse wird es noch vor den Sommerferien geben, am Montagabend wurde zunächst eine kurze Zusammenfassung der Gedanken präsentiert Die Grundlage des Residenzstandortes wird eine internationale Vernetzung sein und es soll (noch) enger mit Hochschulen und Kunstvereinen zusammengearbeitet werden.
Neue Werkstatt mit modernster digitaler Technik
Ein Alleinstellungsmerkmal soll eine Werkstatt sein, die mit modernster digitaler Technik Zugang für alle Interessierten unterschiedlichster Sparten bieten solle. Stipendien mit Residenzpflicht sind nicht mehr zeitgemäß, wurde festgestellt. Der Bedarf der Gewinner solle abgefragt werden, das Stipendium auch modular ausgerichtet sein, und Formate für junge Eltern entwickelt werden. Wichtig sei eine Betreuung der Künstler und die Anbindung an Metropolen. „Eine große Herausforderung wird das Gelingen der Vernetzung mit den Bürgern werden“, so Dr. Ingrid Misterek- Plagge, doch auch hier ist sie überzeugt dass das Gelingen werde.
Auch Landrat und der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Ansgar Müller betonte, dass es ihm ein Anliegen sei, die Bevölkerung aufs Schloss zu holen. Angesichts der Beteiligung der Bürger bei dem Symposium sei er sicher, dass das gelingen werde. „Das Schloss wird Anziehungspunkt für Kunstschaffende bleiben, das tolle Gebäude und die reizvolle Landschaft der Umgebung bieten notwendige Freiräume für Kreativität“, so Müller.
Moderator Peter Grabowski resümierte: „Am Ende dieses Tages stehen eine Menge Geistesblitze und Ideen, aus denen man ableiten kann, dass dieser Ort Zukunft hat“.