„Zesa“ bietet im Marien-Hospital Wesel Patienten eine Anlaufstelle. Die Einheit verkürzt Wege wie Wartezeiten und entlastet die Notfallambulanz.
Wesel. Patienten, die zur Vor- oder Nachbehandlung einer Operation ins Marien-Hospital kommen, wahlweise einen Termin in der Sprechstunde Orthopädie, Unfallchirurgie oder Gefäßchirurgie haben, soll „Zesa“ jetzt das Leben leichter machen. Und zugleich den Druck von der Notfallambulanz nehmen.
Das Nebeneinander von Patienten mit Termin und solchen, die spontan Hilfe brauchen, hat für Unmut der Patienten und „Stimmungsschwankungen beim Personal“ geführt, wie Chefarzt Dr. Levent Özokyay es formuliert.
Die Situation in der Notfallambulanz werde sich „ganz nachhaltig verbessern“, sagt Dr. Marc Achilles, Chefarzt der Anästhesie und Ärztlicher Direktor.
Zentrale Einheit für Sprechstunden und Ambulanzen – Zesa
Zesa steht für Zentrale Einheit für Sprechstunden und Ambulanzen. Aktuell wird in den sieben Räumen noch ein wenig gewerkelt, doch am kommenden Montag soll der Betrieb dort starten.
Und das Marien-Hospital Wesel hat den Standard hoch angesetzt: Nahezu sämtliche Voruntersuchungen sollen hier, auf den rund 220 Quadratmetern nahe des Eingangs in direkter Nachbarschaft zu Kardiologie und Notfallambulanz, erledigt werden.
Warte- und Behandlungszeit verlässlich planbar
Mit einem festen Termin und bei überschaubarer Wartezeit. 90 bis 120 Minuten inklusive Behandlung sollen die Patienten verlässlich einplanen können.
„Wir wollen niemanden mehr durch das Krankenhaus schicken“, erläutert Özokyay. Blutabnehmen, Pflegevorbereitung, das Gespräch mit dem Anästhesisten und dem Operateur, all das soll hier vonstatten gehen, die Röntgenabteilung ist gleich nebenan.
„Wir kommen zu den Patienten.“ Alle Unterlagen und Werte der Patienten liegen digital vor, „dafür sind Kilometer Kabel verlegt worden.“ Jeder Behandlungsraum hat einen Computer.
Abteilungen im Marien-Hospital müssen sich umstellen
Für die verschiedenen Abteilungen des Marien-Hospitals sei das eine Herausforderung, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Karl-Ferdinand von Fürstenberg. „Jede Abteilung hat ihre eigenen Arbeitsprozesse und muss sich nun umstellen.“ Es werde ein Lernprozess sein.
Kassenärztliche Notfallpraxis könnte hier einziehen
Zwei Jahre haben die Vorbereitungen gedauert, 250.000 Euro das Projekt Zesa gekostet, einige Geräte mussten neu angeschafft werden, da man sie der Notfallambulanz ja nicht wegnehmen konnte.
Die Raumplanung lässt Luft nach oben: Weitere Abteilungen könnten einbezogen werden. Und: Wenn die Kassenärztlichen Notfallpraxen kommen, könnten sie Zesa nach Ende den Öffnungszeiten nutzen.
Die Zahl derjenigen, die in der Notfallambulanz Hilfe suchen, obwohl sie ein Fall für den Hausarzt wären, steigt. Der Kassenärztliche Notfalldienst im Haus würde den Druck mildern, ist die Erwartung.