Hamminkeln. Fünf Musiker präsentierten sich und ihre Musik in Hamminkeln in der Begegnungsstätte Mehrhoog. Nur sehr wenige Zuhörer waren vor Ort.

Fast täglich ist in der Begegnungsstätte Mehrhoog etwas los. In dem Haus, das für alle Bürger geschaffen worden ist und das jetzt gerade sein einjähriges Bestehen feierte (die NRZ berichtete), hat man schon viele tolle Veranstaltungen erleben können. Jetzt gab es ein großartiges musikalisches Event, das von der Agentur Klanghelden veranstaltet wurde. Doch wo war das Mehrhooger Publikum? Nur wenige Zuhörer hatten den Weg in die Begegnungsstätte gefunden, dieser Abend wurde zum Club-Abend.

Zu Gast waren erstmals fünf hervorragende Musiker, die in der aktuellen Besetzung noch nicht lange zusammen spielen. Stefan Schulz am Bass, Michael Langenbrink an Hammondorgel und Synthesizer, Henryk Klimowicz („Opa“, wie sie ihn humorvoll nennen, da er der Älteste von allen ist) an der E-Gitarre und Klaus Sonntag am Schlagzeug spielten und sangen zusammen mit der Sängerin Jutta Rautenberg. Die Gruppe nennt sich „Issyfinest“. Alle Musiker haben schon einige Jahrzehnte Erfahrung mit Musik. Gleich mehrere Stilarten hatten sie zu bieten: Funk, Blues, Soul, Reggae, Pop und ein wenig Jazz. Die meisten Songs stammten aus der eigenen Feder der Sängerin mit der markanten Stimme.

Songs auf Aktualität ausgerichtet

Die Titel dürften dem Publikum unbekannt gewesen sein, waren aber teilweise auf Aktualität ausgerichtet. So sang Jutta Rautenberg ein Lied über schreiende Kinder, die vor den Bomben im Irak fliehen. Zudem hatte sie ein Stück über ihre Geschwister geschrieben. Beim Blues „You don’t want me“ kamen die E-Gitarre und die von Michael Langenbrink hervorragend gespielte Hammondorgel gut zur Geltung.

IJutta Rautenberg begeisterte mit ihrer markanten Stimme.
IJutta Rautenberg begeisterte mit ihrer markanten Stimme. © FFS | Erwin Pottgiesser

Die fünf Musiker verstehen sich offensichtlich blendend. Mit viel Herzblut präsentierte das Quintett prägnante Grooves und Refrains, die sofort als Ohrwürmer ankamen. Die Sängerin im typischen Jamaika-Outfit und mit Rasta-Locken war ein wenig verärgert, da sie alle ihre Songs nur sitzend auf einem Barhocker vortragen konnte. Ihre Hüfte schmerze an diesem Abend. „Tut mir leid, aber ich hätte gerne noch dazu getanzt.“ Immerhin waren fast alle Stücke sehr stark rhythmisch geprägt. „Feeling blue“, „Move“ und „Get away“ waren nur einige ausdrucksvoll dargebotene Kompositionen.

Die Bedeutung dahinter

Jutta Rautenberg erzählte immer wieder zwischen den Songs von der Entstehung und Bedeutung ihrer Lieder. Einem breiten Publikum sind die Songs nur im Internet bekannt („Hört ruhig einmal rein!“). Dafür aber kommt die Band auf immer mehr Live-Auftritte im Raum Münsterland, im Ruhrgebiet und am Niederrhein, wo sie sich inzwischen einen Namen gemacht hat. Schade nur, dass zu einem solchen exzellent klingenden Abend nur so wenig Zuhörer gekommen waren.