Wesel. . Der Aufsichtsrat stimmt für den Plan, ein Seniorenheim mit 100 Pflegeplätzen und Platz für Praxen zu bauen. Im Herbst sollen die Bagger rollen.

Der Bau des Seniorenheimes am Evangelischen Krankenhaus (EVK) hat nun grünes Licht erhalten: Der Aufsichtsrat befürwortete am Dienstag einstimmig den Bau der Einrichtung mit 100 Pflegeplätzen als Campusmodell, also in Verbindung mit Praxen und medizinischem Gewerbe sowie einer Tagespflege mit 16 Plätze. Die Vorbereitungen für den Baubeginn laufen nun, im Herbst ist der Spatenstich auf dem Areal am Aaper Weg nahe der Krankenhaus-Einfahrt geplant.

Die Pläne für das Gebäude gehen nun in die Abstimmungsphase, berichtet André Gorres, Leiter des Geschäftsbereiches Pflege- und Senioreneinrichtungen, auf NRZ-Anfrage. Das Konzept sieht den Bau eines viergeschossigen Gebäudes plus ein Staffelgeschoss in der oberen Etage vor, letzteres muss noch mit der Stadt abgestimmt werden.

Das C-förmige Gebäude am Aaper Weg öffnet sich mit einem Garten nach Westen hin in Richtung Krankenhaus. Im Erdgeschoss sind 650 Quadratmeter Platz für Arztpraxen oder Gewerbe wie ein Sanitätshaus, Physiotherapie oder Podologie. Ärztliche Dienstleistungen gibt es am Krankenhaus bereits, diesen Gedanken möchte man auch im Seniorenheim-Gebäude weiterführen, erklärt Gorres. Auch die Tagespflege wird im Erdgeschoss auf gut 290 Quadratmetern untergebracht sein, ebenso das Foyer des Pflegeheims mit Caféteria.

Sechs Wohngruppen im Pflegeheim

In den drei Geschossen darüber werden die 33 bis 34 Bewohner in sechs jeweils getrennten Wohnbereichen versorgt und betreut. Man habe sich entschlossen, nur Einzelzimmer einzurichten, obwohl die geforderte Einzelzimmerquote bei 80 Prozent liegt, erklärt Gorres. Geplant ist, nicht nur Langzeit- sondern auch Kurzzeitpflegeplätze anzubieten. Ganz oben in dem Staffelgeschoss hat das Evangelische Krankenhaus Seniorenwohnungen vorgesehen. Die Zustimmung des Planungsamtes hierfür steht noch aus. Acht Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen in einer Größe zwischen 50 und 100 Quadratmetern sieht der Entwurf derzeit vor.

Insgesamt investiert das Krankenhaus für den Neubau rund 15 Millionen Euro. Ursprünglich war der Bau eines Pflegeheims bekanntlich in Büderich geplant. Da einige Anwohner den Entwürfen nicht zustimmten, begrub das Evangelische Krankenhaus die Pläne und begann mit den Vorbereitungen auf dem eigenen Gelände in Obrighoven. Denn, so Gorres, in Wesel werden weitere Pflegeangebote benötigt, rund 180 bis 200 Plätze fehlen.

Senioren können wohl 2012 ins Heim des Evangelischen Krankenhauses einziehen

Nach dem Beschluss des Aufsichtsrates werden nun mit dem Architekten die Pläne ausgearbeitet und diese dann dem städtischen Gestaltungsbeirat vorgelegt, der eine empfehlende Funktion hat. Bis zum Herbst, so die Hoffnung, sollte dann die Baugenehmigung vorliegen. Für das Gebäude selbst rechnen die Planer mit einer Bauzeit von 18 bis 20 Monaten. Demnach könnten die ersten Senioren im Frühjahr oder Sommer 2021 einziehen.

In der Vorbereitungsphase befindet sich noch ein weiteres Haus auf dem Gelände des Obrighovener Krankenhauses. Wie berichtet, plant die die Kati-Faßbender-Stiftung des Bau eines Hospizes, das gemeinsam mit dem Evangelischen Krankenhaus, dem Marien-Hospital und dem Caritasverband betrieben werden soll. Das Haus entsteht an der Straße Kiek in den Busch am Krankenhaus-Park und bietet elf Heimplätze in Appartements und ein Zimmer für Angehörige. Hier laufen die Planungen zwar weiter, ein Termin für den Baubeginn gibt es aber noch nicht, so Gorres.

>> Weiteres Heim an der Dinslakener Landstraße geplant

Eigentlich schon 2018 sollte mit dem Bau eines weiteren Seniorenheimes in Wesel begonnen werden: An der Dinslakener Landstraße plant die Insanto Seniorenresidenzen GmbH aus Gütersloh eine Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen. Das Gelände, auf dem früher eine Fahrschule stand, ist bereits leer geräumt.

Lärmschutzbestimmungen bedingt durch die Lage an der Betuwe haben die Planungen verzögert, berichtet Michael Henze, Mitglied der Geschäftsleitung bei Insanto, auf Anfrage. Nun werden die Ausschreibungen vorbereitet, Baustart soll im Spätsommer 2019 sein. Er rechnet mit einem bis anderthalb Jahren Bauzeit.