Kreis Wesel. Die illegale Ablagerung von über 30.000 Tonnen giftiger Ölpellets in einer ehemaligen Tongrube bewegt weiterhin die Bürger und auch Politiker.
Sowohl die Schermbecker Grünen als auch deren Kreistagsfraktion haken nach bei der Aufarbeitung des Umweltskandals im Schermbecker Mühlenberg. Wie Mittwoch berichtet, wird nun auch gegen einen Mitarbeiter der Kreisverwaltung Wesel ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Duisburg geht einem Anfangsverdacht wegen Bestechung im Amt nach. Laut Kreisverwaltung erfuhr diese über Presseanfragen erst von den Ermittlungen in ihrem Haus. Dazu möchte nun die Kreistagsfraktion der Grünen von Landrat Dr. Ansgar Müller wissen, ob seine Behörde tatsächlich erst durch Journalisten von diesen Ermittlungen erfahren habe.
Weiter möchte der Fraktionsvorsitzende Hubert Kück vom Landrat wissen: „Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den laufenden Ermittlungen und der deutlich verzögerten Beantwortung unserer Fragen vom 18. Januar 2019, die erst am 21. Mai erfolgte?
Was ihn weiter ärgert: „Eine Antwort auf den Verbleib von Sickerwässern nach Erteilung der Genehmigung zur Einleitung in das Grabensystem durch die Kreisverwaltung ist Ihrerseits nicht erfolgt!“ Dazu erklären die Grünen: „Nachdem die Aufsicht seinerzeit von der Bezirksregierung auf den Kreis Wesel übertragen wurde, wurde zwei Genehmigungen ausgeweitet.“ Diese habe die Kreisverwaltung auf Anweisung der Bezirksregierung aber wieder zurücknehmen müssen.
Ulrike Trick vom Schermbecker Ortsverband der Grünen sagt zu der neusten Entwicklung. „Es ist erfreulich, dass sich die Staatsanwaltschaft mal bewegt.“
Nach ihren Angaben habe der Kreis Wesel wegen Personalmangel der Firma Nottenkämper die „Selbstkontrolle“ der Anlieferungen in die Tongrube überlassen.
Und wovon Ulrike Trick nach wie vor überzeugt ist: „Der Kreis der Mittäter und Mitwisser muss relativ groß gewesen sein.“ Außerdem sei sich davon überzeugt, „dass dort noch ganz viel anderes abgelegt wurde, was dort nicht hingehört“. (