Wesel. Zwei neue Ordnungskräfte stoßen demnächst zur Weseler Stadtwacht. 4400 Bürgerbeschwerden und 2700 Einsätze in der Fußgängerzone 2018

Die Ordnungskräfte der Stadt Wesel – sprich die Stadtwacht – wird um zwei Personen auf sechs aufgestockt, die Neuen sind aber noch nicht im Dienst. „Die letzte Entscheidung über die Bewerber ist noch nicht gefällt“, so Klaus Schütz, Erster Beigeordneter, Stadtkämmerer und Dezernent für Ordnung, Feuerschutz und Finanzen. Auf Einladung der SPD-Fraktion informierte er jetzt Interessierte über Aufgaben der Stadtwache, wie diese aufgestellt ist und er präsentierte auch Einsatzzahlen.

Dialog mit den Bürgern

Ihm und auch den Einsatzkräften sei der Dialog mit den Bürgern wichtig. „Ohne den geht es nicht,“ betonte er. Genauso wichtig sei die Zusammenarbeit mit der Polizei, die hervorragend funktioniere. Mit den zwei zusätzlichen Kräften sind nun alle Wochentage abgedeckt.

Die Stadtwache ist von montags bis freitags im Sommer von sieben bis 22 Uhr unterwegs, im Winter von 7 bis 21 Uhr sowie zusätzlich auch samstags und sonntags wenn Großveranstaltungen stattfinden. Für einen 24-Stunden-Dienst allerdings, wie aus dem Publikum angefragt, müsste Schütz die Anzahl der Beschäftigten fast verdoppeln.

Hotline mit Anrufbeantworter

Unter
0281/20 525 50

ist eine Hotline rund um die Uhr geschaltet, wobei es auch vorkomme, dass nachts der Anrufbeantworter die Anliegen entgegennimmt. Die Erledigung der Beschwerde erfolge meist zeitnah.

Seit 15 Jahren ist die Stadtwacht aktiv, Ziel der Arbeit sei Vorbeugung, draußen durch Uniform und Fahrzeug erkennbar präsent zu sein, aber auch, Verstöße zu ahnden. Dabei habe sich gezeigt: „Je mehr Präsenz wir gezeigt haben, desto weniger Unfug ist passiert.“

Es gibt immer mehr Bürgerbeschwerden

Beschwerden der Bürger unter anderem über Verschmutzungen, Lärmbelästigungen, ausgiebigen Alkoholgenuss mit entsprechendem Benehmen, Vandalismus oder Gefährdungen durch Fahrradfahrer und E-Scooter in der Fußgängerzone hätten erheblich zugenommen. Im Sommer gibt es mehr Probleme als als im Winter. Im vergangenen Jahr haben die Ordnungshüter 4400 Beschwerden von Bürgern abgearbeitet, 2700 mal gab es Einsätze in der Fußgängerzone, 650 Fahrradfahrer wurden verwarnt oder zur Kasse gebeten, 285 Fahrzeuge ohne Anmeldung aufgespürt, 3200 ernsthaftere Parkverstöße geahndet und mehr als 200 Hundehalter, die ihr Tier nicht angeleint hatten, verwarnt. Klaus Schütz bemerkte dazu „Es kann nicht sein, dass Walker zu Joggern werden, weil ihm ein Hund an den Hacken klebt.“ Außerdem solle künftig verstärkt nach Hundehaltern Ausschau gehalten werden, die die Hinterlassenschaften ihrer Hunde nicht beseitigen.

Falschparker und wildes Campen

Aus der Zuhörerschaft kam hier der Hinweis auf das Helenenviertel „Die Hundehalter haben das für sich entdeckt, Vorgärten sind wegen der Verschmutzungen bereits eingezäunt worden“, hieß es. Den Hinweis, Markttage in Flüren wegen der Falschparker im Auge zu behalten, nahm Klaus Schütz gern entgegen und auch die Anregung, das Ufer des Auesees vielleicht mit Elektrobooten vom Wasser aus zu kontrollieren. Ein Drachenbootfahrer beobachte im Naturschutzgebiet immer wieder Menschen, die grillen oder wild campen. „Von den Wegen her ist das nicht zu entdecken“, berichtete er. Auch die Anregung, in den Ortsteilen Sprechstunden für Bürger einzurichten, nahm Klaus Schütz mit.