Wesel. . Nach spannendem Zweikampf mit Schill-Offizier Michael Lohmeyer hat der Schützenverein Fusternberg nun einen neuen König.

„Was hab ich da nur angerichtet“, wird sich Thomas Stachowski, der Ehrenpräsident des Schützenvereins Fusternberg, gedacht haben. Erstmalig hatte er es übernommen, den Vogel für das Königsschießen zu bauen, und dann das: Schon mit dem fünften Schuss brachte Klaus Knobus das Zepter des stolzen Tieres zur Strecke. Doch das Tier sollte sich noch als zäh erweisen.

Danach sah es aber zunächst nicht aus: Nach 13 weiteren Schüssen Schuss fiel der Reichsapfel durch Arno Brink, nur neun weitere Schüsse waren notwendig, bis Dennis Fuchs den Kopf ergatterte.

Erinnerung an die preußische Geschichte

Den zahlreichen Besuchern war inzwischen bereits aufgefallen, dass außer den gewohnten grünen Uniformen auch blaue zu sehen waren. Seit drei Jahren gibt es einen neuen Zug in Fusternberg: Der Schillzug hat es sich zur Aufgabe gemacht, an ein Stück Weseler und preußischer Geschichte zu erinnern.

In diesem Jahr durften die „Schill-Offiziere“ erstmalig ganz offiziell und mit eigener Standarte am Schützenfest teilnehmen.

Mittlerweile schien sich der Vogel entschlossen zu haben, sein irdisches Dasein ein wenig zu verlängern. Immerhin hielt der rechte, der sogenannte Stadtflügel 38 Schüsse lang, bevor Klaus-Jürgen Tippermann sich diese Trophäe sicherte. Und auch der linke, der Fusternberger Flügel, hielt dem Gewehrfeuer 23 Schuss stand. Lars Dierking war der Glückliche, der den Fusternberger Flügel abschoss.

Mike Hötten mit seiner Königin Fabienne Sygula.
Mike Hötten mit seiner Königin Fabienne Sygula. © FFS | Lars Fröhlich

Wer sich nun auf ein schnelles Ende des Königsschießens eingerichtet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Zwei Kandidaten waren wild entschlossen, sich in diesem Jahr die Königswürde zu sichern: Mike Hötten von den Jungschützen, der diesem Zug zum 50-jährigen Jubiläum den Vogel sichern wollte, trat gegen den Schill-Offizier Michael Lohmeyer an.

Und von Schuss zu Schuss erwies sich immer mehr, dass Thomas Stachowski alles andere als ein williges Opfer zustande gebracht hatte: Auch nach dem 150. Schuss hing der Vogel ungerührt auf seinem Platz, während die beiden Thronaspiranten der Verzweiflung nahe waren.

Aber auch das zäheste Geflügel findet irgendwann sein Ende. Nachdem Hötten schon 2018 gern den Thron bestiegen hätte, aber knapp an Arndt Bongers gescheitert war, gelang es ihm mit dem 152. Schuss, den Vogel herunterzuholen.

Die 50-jährige Jungschützentradition hatte sich gegen die Debütanten vom Schillzug durchgesetzt. Aber die Schill-Offiziere haben die Gelegenheit, das beim nächsten Schützenfest zu revidieren...

>>> FERRY FISCHER SETZT SICH BEIM SCHÜTZENNACHWUCHS DURCH:

König Mike Hötten hat sich Fabienne Sygula zur Königin erwählt, als Thronadjutant fungiert Fabian Fleuren mit Svenja Stolzenburg.

Mundschenk ist in diesem Jahr Sebastian Ross mit Monika Lange.

Die Thronherren und -Damen sind Jan Heuskel, Lena Bongartz, Marcel und Nadine Stolzenburg, Marcel Fuchs und Sina Reszka, Nico Stachowski und Anna Hekers, Jonas Bruns und Vanessa Cyrener sowie Daniel Schmitz und Katharina Lasnig.

Neuer Kinderschützenkönig des Schützenvereins Fusternberg ist der neunjährige Ferry Fischer, seine Königin ist Lara Röder.