Die Entscheidung, an die Öffentlichkeit zu gehen, war richtig.

Natürlich sind die Mitglieder der Kirchengemeinde St. Peter angesichts der Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Pfarrer, der 20 Jahre in Büderich tätig war, schockiert und können sich nicht vorstellen, dass ihr Seelsorger, den viele von ihnen als korrekt und sozial eingestellt kennengelernt haben, übergriffig geworden sein soll. Und richtig ist: Da der Pfarrer sich selbst nicht mehr äußern kann, werden wohl Fragen offen bleiben.

Dennoch ist die Entscheidung des Bistums, die Öffentlichkeit zu informieren und nach möglichen weiteren Betroffenen zu suchen, richtig. Immerhin gibt es deutliche Hinweise, fünf Personen haben sich inzwischen zu den Vorwürfen geäußert, zwei davon als Betroffene.

Viel zu oft ist in den vergangenen Jahren geschwiegen worden über Missbrauchsvorwürfe und -vorfälle in der Kirche, sind Hinweise ignoriert worden. Ohne den öffentlichen Aufruf lässt sich nun einmal nicht klären, ob es weitere Vorfälle gibt und wie diese zu bewerten sind.