Wesel. Aufmarschiert sind sie, stehen im abgesperrten Viereck in Reih und Glied. Die Grundausbildung beim Fernmeldebataillon 284 liegt hinter ihnen. Damit haben die rund 200 Rekruten die erste Hürde ihres Wehrdienstes überwunden. Nun steht das Gelöbnis an.
Und das ist wieder einmal öffentlich an einem geschichtsträchtigen Ort: vor der Zitadelle. Die öffentlichen Gelöbnisse haben Tradition, sagt Oberstleutnant Guido Koberg. Seit März kommandiert er das Fernmeldebataillon. Es zeige, dass die Soldaten einen Dienst für unsere Gesellschaft leisten. Es stehe aber auch dafür, dass die Bundeswehr einen starken Rückhalt in der Gesellschaft hat. „Schauen Sie nicht weg, wenn jemand anderes Hilfe braucht”, appellierte Kommandeur Koberg an die jungen Soldaten, die sich teilweise für eine längere Zeit verpflichtet haben.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hob in ihrer Rede hervor, dass von den „Bürgern in Uniform” kein blinder Gehorsam verlangt werde. „Soldatinnen und Soldaten sind grundsätzlich eigenverantwortliche Menschen und als solche müssen sie auch eigenständig entscheiden und ihr Verhalten verantworten.” Gefragt seien kritische und mitdenkende Rekruten.
Westkamp ging auch auf die Verbundenheit der Stadt Wesel mit dem Militär ein. Das habe der Hansestadt wirtschaftliche Vorteile und Wohlstand gebracht. Aber auch viele Belastungen und Leid. Die Präsenz von Soldaten in der Stadt führte dazu, dass kein Krieg an Wesel vorüber ging. Und trotzdem hat es immer eine enge Verbundeheit mit den Soldaten der Schill-Kaserne gegeben. „Sie können sich also sicher sein, dass Sie hier in Wesel willkommen sind.”