Wesel. . 2021 und 2022 soll sie erfolgen. Betroffen sind Bierbrauer-, Schmidt-, Torf-, Ritter- und Kettlerstraße sowie das Flesgentor.
In der Weseler Innenstadt werden weitere Straßen saniert. Für 821.000 Euro sollen im Jahr 2021 die Bierbrauer-, Schmidt-, Ketteler- und Torfstraße auf Vordermann gebracht werden. Ein Jahr später, so der Plan, sind für 1.305.000 Euro die Straße „Flesgentor“ und die Ritterstraße dran. Mit den vorgesehenen Neuerungen befasst sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit am Mittwoch, 8. Mai, ab 16.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses.
Die vorgesehenen Veränderungen sollen im Rahmen des Städtebauförderungsprojekts „Stadtumbau West“ vorgenommen werden, so wie es bereits bei der Rheintorstraße, der Rheinstraße und dem Entenmarkt der Fall war. Es geht um eine 70-prozentige Förderung.
Fraterhaus und Augustinerkonvent
Wie meist bei derartigen Baumaßnahmen könnte es zu Überraschungen kommen, die sich zeitlich und finanziell auswirken. Denn alle Straßen liegen im historischen Ortskern der alten Hansestadt. So ist am östlichen Ende der Straße „Flesgentor“ das in den Jahren 1436/1437 errichtete Flesgentor zu vermuten. In der Ritterstraße muss mit Überresten des 1436 gegründeten Fraterhauses St. Martin und in der Torfstraße mit Relikten des Augustinerkonvents mit der Kirche aus dem 14. Jahrhundert gerechnet werden. Zudem könnten sich unter der Erde Fundamente der Stadtmauer sowie von Stadttoren befinden. Auch ist mit Stadtgräben, Gruben, Siedlungsschichten, Bestattungsresten und anderem mehr zu rechnen. Etwaige Kosten müsste die Stadt Wesel tragen. Und es kann davon ausgegangen werden, dass archäologische Funde erhalten werden müssen.
Bevor die Umgestaltung der betroffenen Straßen von der Politik beschlossen wird, wurden die Anlieger gehört, denen etwa die Straßenbaubeiträge im Magen liegen und die einige Wünsche für die Gestaltung vor der Haustür haben.
Risse und Flicken
Fast alle betroffenen Straßen wurden im Jahr 1963 wiederhergestellt, es erfolgten Sanierungen in den 90er Jahren. Dennoch gibt es vielfältige Schäden in Form von Rissen und Ausbrüchen sowie Flicken. Insgesamt handelt es sich um einen technisch schlechten Zustand der obersten Straßenschicht. So genügt etwa die Kettlerstraße in keiner Weise den städtebaulichen und verkehrlichen Anforderungen der heutigen Zeit. Wie bei fast allen genannten Straßen ist der Ausbau mit Pflastersteinen vorgesehen. Der befahrbare Bereich mit grauen, der Seitenbereich durch grau-anthrazit-farbenes Riemchenpflaster. Bäume unterbrechen die Parkplätze, die in Anthrazit gestaltet werden.
Wie in den anderen Straßen auch wird die Straßenbeleuchtung erweitert und auf LED-Technik umgestellt. Es muss mit einer viermonatigen Bauzeit gerechnet werden, genau wie bei der Bierbrauerstraße, die künftig elf statt zehn Parkplätze haben wird und von Baumbeeten eingefasst werden. Bei der Kettlerstraße geht es auch an die Kanalisation, die aus dem Jahr 1951 stammt und erheblich beschädigt ist. Die Baukosten betragen rund 180.000 Euro, wobei gut die Hälfte auf den Regenwasserkanal entfallen. In der Bierbrauerstraße ist kein Kanal vorhanden, für die Oberflächen- und Grundstücksentwässerung soll aber einer verlegt werden. Baukosten insgesamt: etwa 60.000 Euro.
Kanal aus den Jahren 1913 bis 1949
Die Schmidtstraße aus dem Jahr 1967 wird zwischen der Torfstraße und dem Flesgentor ihr Aussehen durch die Verlegung der Parkplätze auf die Westseite der Fahrbahn verändern. Der Kanal aus den Jahren 1913 bis 1949 wird für 65.000 Euro erneuert, Baukosten insgesamt: 80.000 Euro.
Auf der Torfstraße werden die Parkplätze auf die Nordseite der Fahrbahn verlegt und es entstehen acht Baumbeete. Hier geht man von einer achtmonatigen Bauzeit aus, obwohl die Kanalisation von 2002 noch okay ist.
Kiss-&-Ride-Zone
Die Ritterstraße, die seit langem als Fahrradstraße ausgewiesen ist, erhält roten Asphalt, damit die Akzeptanz für Radfahrer steigt. Die Parkplätze werden mit acht Bäumen begrünt, bislang stehen hier nur zwei Exemplare. Hinzu kommt östlich der Schrägparkplätze ein größeres Pflanzbeet. Im Bereich der Bühnenhauszufahrt ist eine so genannte Kiss- &-Ride-Zone vorgesehen. Auch der Kanal ist dran. Alles in allem wurden 255.000 Euro veranschlagt, davon entfallen 148.000 Euro auf den Regenwasserkanal. Die Bauphase wird mit acht Monaten angegeben.
Das Flesgentor soll zwischen Neu- und Schmidtstraße in rotem Asphalt ausgeführt werden, Richtung Korbmacherstraße ist der Asphalt in Grau vorgesehen, weil es sich hier nicht um eine Fahrradstraße handelt. In der fünfmonatigen Bauzeit werden 280.000 Euro aufgewendet, davon etwa die Hälfte für den Regenwasserkanal.
>>>LEIPZIGER UND DRESDNER STRASSE
Im Zitadellenviertel sind ebenfalls Straßen- und Kanalbauarbeiten geplant. Sie betreffen die Dresdner und die Leipziger Straße. Weimarer und Stettiner Straße sind bereits entsprechend umgebaut worden. Auch die Spielplatzfläche am „Grünen Anger“ soll umgestaltet werden. Der Stichweg der Leipziger Straße dorthin wird für Fahrzeuge gesperrt.