Wesel. . Bis zum Jahresende soll der Neubau für bis zu 450 Personen fertig sein. Die Schule musste bisher bei Veranstaltungen und Feiern improvisieren.

Wer die Gesamtschule am Lauerhaas besucht, kann es gar nicht übersehen: Die Schule an der Kirchturmstraße wird erweitert – um ein Gebäude, auf das sich Schulleiter Dirk Timmermann ganz besonders freut. Denn mit der neuen Aula gehören einige für das Schulleben umständliche Provisorien der Vergangenheit an.

Bis zum Herbst entsteht nahe des Haupteingangs ein Neubau, der Platz für Veranstaltungen mit 450 Personen bietet. Für die Schule bedeutet das eine große Erleichterung, denn der derzeit als Aula genutzte Raum reicht weder für Jahrgangsversammlungen noch für Elternabende oder Schüleraufführungen. „Ein Stück mehr Schulkultur“, verspricht sich Timmermann von dem Neubau.

Veranstaltungen sind nur mit viel Aufwand möglich

Bisher ist es nur mit viel Aufwand möglich, kulturelle Aufführungen in der Sporthalle durchzuführen, berichtet der Schulleiter. Der Boden muss abgedeckt werden, dadurch ist die Halle für andere Zwecke wie den Vereinssport zeitweise nicht nutzbar.

Alternativ passen in die aktuelle Aula bis zu 180 Personen, „dann können Sie die Luft aber schneiden“, sagt Timmermann, da der Raum die Deckenhöhe eines Klassenraumes hat. Mit der Fertigstellung der Aula will die Schule den kulturellen und musischen Bereich weiter ausbauen und auch die Abiturienten haben einen Ort für ihre Abschlussfeier.

Neubau an der Gesamtschule kostet vier Millionen Euro

1350 Mädchen und Jungen in 50 Klassen zählt die Gesamtschule derzeit, die drei unteren Jahrgänge sind achtzügig. Auch nach der Neugründung der Ida-Noddack-Schule in der Stadtmitte können in Obrighoven noch bis zu sechs Parallelklassen aufgenommen werden.

Für Schulleiter Timmermann ist ein wichtiger Aspekt, dass die Bühnen- und Lichttechnik zwar modern, aber nicht zu kompliziert wird. Denn um diese Bereiche sollen sich die Schüler bei Aufführungen oder Konzerten selbst kümmern. Es gibt bereits eine Beleuchtungs AG und eine Bühnentechnik AG in Kooperation mit dem Städtischen Bühnenhaus. Auch die Lehrerkonferenzen wird der Neubau erleichtern, „dann haben wir endlich genug Platz zum Arbeiten“, freut sich Timmermann.

Der Aula-Neubau wird rund vier Millionen Euro kosten.
Der Aula-Neubau wird rund vier Millionen Euro kosten. © Lars Fröhlich

Rund vier Millionen Euro wird das 30 Meter breite und 40 Meter tiefe Gebäude mit 1300 Quadratmetern Nutzfläche voraussichtlich kosten. „Im Hinblick auf Nachhaltigkeit versuchen wir, den Plusenergiehausstandard zu halten, auch durch den Einsatz von Geothermie sowie Photovoltaik auf dem Flachdach“, berichtet Sonja Nederstigt, Architektin bei der Stadt. Derzeit liegen die im November 2018 begonnenen Bauarbeiten gut im Zeitplan. Im Mai geht es noch ein gutes Stück voran: Frühmorgens werden Schwertransporter 20 Meter lange Betonfertigteile anliefern, die als Unterkonstruktion für die Decke auf die Wände montiert werden. Danach kann das Richtfest stattfinden und am Jahresende soll die Einweihung gefeiert werden – wenn alles nach Plan läuft.

Weitere Umbaumaßnahmen an der Schule geplant

Direkt im Anschluss sind noch weitere Bauarbeiten geplant: Die alte Aula wird in einen Naturwissenschafts- und Technikbereich umgewandelt, die heute für diesen Zweck genutzten Räume werden zu Unterrichtsräumen umgebaut, die für inklusives Lernen ausgestattet sind. Der gemeinsame Unterricht für Kinder mit und ohne Förderbedarf hat an der Schule seit 1996 Tradition, 124 Mädchen und Jungen mit Handicap werden derzeit unterrichtet.

Zusätzlich werden im Sommer acht mobile Klassenräume auf den Ascheplatz gestellt. In die Container sollen die Klassen der neunten und zehnten Jahrgänge einziehen. Denn zum Sommer wird die Dependance in der Stadtmitte aufgelöst. Alle Klassen ziehen an den Hauptstandort, weil an der Martinistraße die neue Gesamtschule startet.