Töven. . Am 1. Mai verwöhnt Waltraud Verbücheln die Besucher mit Torten, bevor ihr Mann Reiner ihnen die Milchkühe vom Heckershof in Töven vorstellt.

Der Heckershof Im Huck 9 hat eine Besonderheit: Postalisch gehört er zu Hamminkeln, telefonisch ist er unter der Halderner Vorwahl zu erreichen. „Die Kreisgrenze verläuft direkt hinter unserem Hof“, erklärt Waltraud Verbücheln, deren Mann Reiner den Bauernhof in der zweiten und die Söhne bald in der dritten Generation führen.

Bekannt geworden ist der Hof im vergangenen Jahr, als die Familie erstmals einen Tag der offenen Tür am 1. Mai anbot. Auch in diesem Jahr sind Gäste an diesem Feiertag herzlich willkommen.

Das Kuchenbacken perfektioniert

Waltraud Verbücheln, die von einem Bauernhof in Loikum stammt, wurde vor zwölf Jahren von den Landfrauen angesprochen, ob sie sich nicht den Landfrauen und ihrem Café beim Bauernmarkt in Loikum anschließen wolle. „Ich habe immer schon gerne gebacken, doch nun wurde aus gerne eine Leidenschaft, so dass ich das Kuchenbacken immer weiter perfektioniert habe.“ Seitdem stand sie als Landfrau hinter der Kuchentheke.

Privater Backservice

Vor fünf Jahren machte sie sich mit einem eigenen Backservice selbstständig. „Dabei habe ich natürlich schon alle hygienischen Richtlinien erfüllen müssen“, erzählt die Bäuerin, die weiterhin Torten für den Bauermarkt kreiert. Aber eben auch auf Bestellung Torten privat ausliefert.

Neue Form der Öffentlichkeitsarbeit

Als nun der Milchviehbetrieb von 180 auf 450 Kühe aufgestockt wurde, kam der Familie die Idee, ihre Arbeit öffentlich zu machen. „Wir wollen den Leuten zeigen, wie hier die Tiere aufwachsen, dass es ihnen gut geht und wir gute Lebensmittel produzieren“, zählt Waltraud Verbücheln ihre Form der Öffentlichkeitsarbeit auf. Auch, um Vorurteile gegen Massentierhaltung auszuräumen.

Vom Kalb zur Kuh

So begann es, dass der ehemalige Schweinestall – übrigens der älteste Teil des Hofes – zu einem Bauerncafé umgebaut wurde. Hier können Gruppen bis zu 30 Personen, bei schönem Wetter mehr, denn dann kann auch die Terrasse genutzt werden, bei einer Tasse Kaffee die köstlichen Torten probieren.

Dabei können die Gäste den Kühen auf der Weide zuschauen, bevor es zur Hofbesichtigung in die Stallungen geht. Reiner Verbücheln selbst stellt seinen Betrieb vor, beginnt beim jüngsten Mitglied, dem Kalb. „Vom Kalb zur Kuh“ lautet daher auch das Motto der Führung. „Wir wollen ehrlich sein, uns bei der Arbeit über die Schulter gucken lassen“, erklärt Waltraud Verbücheln.

Zuerst wird das Kälbchen besucht

„Nach der Führung sind die Besucher meist ganz ehrfürchtig, denn sie sehen, wieviel Arbeit in der Haltung von Milchkühen steckt. Und sie verstehen nachher auch, dass eigentlich viel mehr Geld für Milch bezahlt werden müsste“, hat Waltraud Verbücheln festgestellt.

„Besonders nach dem trocken Sommer sind die Preise für Futterzukäufe enorm gestiegen und wir alle haben Angst, dass sich das Wetter in diesem Jahr wiederholt. Denn jetzt müsste es eigentlich schon wieder regnen.“ Von der Dürrehilfe hat Familie Verbücheln bislang nichts gesehen.

Regnen soll es am 1. Mai möglichst nicht, denn viele Besucher steuern mit dem Rad den Hof an. Jeder ist willkommen. Die Kuchenbäckerin ist auf jeden Ansturm gewappnet.

>>GRUPPEN KÖNNEN SICH ANMELDEN

Gruppen, Clubs und Vereine können sich zum Besuch des Bauerncafés mit Hofführung anmelden bei Familie Verbücheln, Im Huck 9 in 46499 Hamminkeln-Töven unter 02850/ 7454 oder per Mail an info@verbuecheln.eu

Zum Tag der offenen Tür auf dem Heckershof am Mittwoch, 1. Mai, ab 11 Uhr ist keine Anmeldung erforderlich. Der Weg zum Hof wird ausgeschildert.