Hamminkeln. . Das Saatgut gibt die Gemeinde gratis an ihre Bürger ab. Es gibt verschiedene Abgabestellen in den Ortsteilen.
Das Thema Insektensterben steht weiter auf der Agenda: 2018 lag der Schwerpunkt bei der Landwirtschaft. Die Gemeinde erwarb Saatgut und gab es an Bauern ab, die damit Blühstreifen anlegten. „Da war als erster Aufschlag aus unserer Sicht relativ erfolgreich“, resümiert Thomas Michaelis von der Verwaltung. Inzwischen haben die Landwirte das Thema selbst in die Hand genommen. Bei der Neuverpachtung eigener Flächen stellt die Gemeinde zur Bedingung, dass der Pächter einen Teil der Fläche extensivieren muss.
Wegeränder nur noch halb mähen
2019 nun liegt der Fokus auf dem Innenbereich: Hermann Flores und Rainer Methling vom Bauhof kümmern sich um dieses Thema. „Wir haben mehr als 400 Kilometer Wirtschaftswege“, erläutert Michaelis. Die Randstreifen sollen nur noch auf der halben Breite gemäht werden, um Nahrung für Insekten stehen zu lassen. Derzeit werden noch Flächen ermittelt, Michaelis geht davon aus, dass es noch einige tausend Quadratmeter gibt.
Die Gemeinde will die Bürger mit ins Boot nehmen: In allen Ortsteilen gibt es Verteiler für das Gratissaatgut, in Tüten verpackt – wahlweise für kleine oder größere Flächen, die die Hamminkelner in ihrem Hausgarten Bienen & Co zur Verfügung stellen wollen.
Nicht immer stoßen diese Insektenweiden auf Gegenliebe bei den Nachbarn. Gegen das Argument „Das sieht ungepflegt aus“ gibt es nun Holzstiele mit Schildchen. „Umweltschutz ist kein Fliegenschiss“, ist darauf zu lesen, oder „Energietankstelle für Krabbelkäfer und Überflieger“ – Partner Innogy spendiert die Schilder. Das Saatgut gibt es voraussichtlich nächste Woche, spätestens nach Ostern bei diesen Verteilstellen.