Wesel. . Noch arbeitet das Mainzer Unternehmen Implenia unter der Brücke. Ab Juni geht’s nach oben. Dann gibt es auch mal eine Einbahnstraßenregelung.
Wer öfter über die Friedenstraße fährt, wird sich schon an die Ampelregelung in Höhe der Halterner Straße gewöhnt haben. Hier laufen die Arbeiten an der Unterseite der Friedrich-Ebert-Brücke seit gut zwei Wochen. Während über die Schermbecker Landstraße nach wie vor der Verkehr rollt, gibt es hier diese kleine Einschränkung, um die Brücke über die Bahngleise fit für die nächsten 20 Jahre zu machen.
Stahlseile verstärken die Brücke von unten
Es ist eine Mammutaufgabe, die der Landesbetrieb Straßen NRW hier bis voraussichtlich November absolviert. Schließlich gilt es die Standfestigkeit des 1961 errichteten Bauwerks zu erhalten, in einer Zeit, in der der Verkehr immer mehr zunimmt.
Bis Juni wird ausschließlich von unten gewerkelt, werden in den so genannten Hohlkästen unter der Fahrbahn Stahlseile gespannt, um die Brücke zu verstärken. An den Seiten müssen zudem Ankerblöcke betoniert werden, die als Halterung dienen.
Neue Geländer
Zudem wird der Beton instandgesetzt, allerdings nur bis auf den Bahnbereich. Hier sollen Sperrzeiten genutzt werden, um dies später nachzuholen. Und sowohl das Brückengeländer als auch das Geländer an den beiden Treppenaufgängen tauschen die Arbeiter aus. Nach wie vor bleibt die Treppe im Bereich des Ostglacis für die Öffentlichkeit gesperrt, während die an der Friedenstraße nach der Sanierung wieder genutzt werden kann. Momentan ist sie nämlich aus Sicherheitsgründen nicht passierbar. Erneuert werden auch die Fahrbahnübergänge.
Probleme bereiten die Hochspannungsleitungen über den Gleisen. So gibt es hier extra einen Bauüberwacher der Bahn und es müssen mindestens sechs Meter Abstand zu den Leitungen eingehalten werden.
Ab Juni bekommen auch Autofahrer auf der Brücke zu spüren, dass hier gebaut wird. „Der Verkehr wird zweispurig weiterlaufen“, sagt Jürgen Riddermann vom Landesbetrieb Straßen NRW. 14 Tage ist zudem eine Einbahnstraßenregelung da. Irgendwann während der Sommerferien kann der Bereich dann nur noch stadteinwärts befahren werden. Der Lkw-Verkehr wird komplett aus der Baustelle herausgehalten, indem man ihn großräumig umleitet, und zwar über die Bundesstraße 8. Wer von der Rheinbrücke kommt, wird gleich links oder rechts weiter geführt. Von der anderen Seite geht es ebenfalls im großen Bogen außen rum. Schilder zeigen den Weg.
Wenn mit dem Bau der Südumgehung im Kreuzungsbereich mit der Schermbecker Landstraße begonnen wird, möchte man fertig sein. Dann sind hier immerhin rund 2,2 Millionen Euro verbaut worden.
>>>REGELUNGEN WERDEN OFT IGNORIERT
An die Sperrung des Treppenaufgangs an der Friedenstraße halten sich längst nicht alle. Da werden dann einfach Absperrungen beiseite geschoben, um seinen gewohnten Weg zu gehen. Und auch die Einbahnstraßenregelung auf der Halterner Straße wird immer wieder ignoriert. Eigentlich dürfte momentan niemand von dort auf die Friedenstraße einbiegen. Doch das kommt dennoch öfter vor, wie Jürgen Riddermann weiß. Da helfen auch keine gut gemeinten Worte, so die Erfahrung.