Wesel. . Im Deichdorfmuseum in Bislich lockten sie wieder den Frühling: An 27 Ständen gab es für die Besucher Kunsthandwerk und Leckereien.

Schon seit mehr als 30 Jahren gibt es ihn, den Frühlingsmarkt im Deichdorfmuseum Bislich. Auch dieses Jahr hatten sich die ehrenamtlichen Organisatoren und die Aussteller ins Zeug gelegt, um den zahlreichen Gästen aus nah und fern Kunsthandwerk vom Feinsten anzubieten.

Der Jahreszeit entsprechend dominierten alle Arten von Frühlingsdeko das Bild: Insbesondere Eier in allen Größen spielten eine große Rolle an den 27 Ständen. Von kleinen Vögelchen, liebevoll per Hand gemalt, über an Blaudruck erinnernde gestaltete Ostereier bis hin zu in Tiffany-Technik mit Metall umschlossenen Osterboten blieben keine den Osterschmuck betreffenden Wünsche offen.

Bäckerei früher und heute in Bislich

Und auch für die Hungrigen war gesorgt: Im Backhaus wurden auf ganz traditionelle Art Brote gebacken. Nicole Rabeling weiß, wie es in einer Backstube heutzutage zugeht – schließlich hat sie den Bäckerberuf von der Pike auf gelernt.

„In der Bäckerei wird heutzutage ein Knopf gedrückt, und dann geht alles fast von allein“, erzählte Nicole Rabeling. Das ist schon etwas anderes, als den Ofen mühsam mit Holz vorzuheizen wie im Backhaus des Deichdorfmuseums. Das Ergebnis allerdings hielt Vergleichen mit Broten aus der Bäckerei mühelos stand.

Maschine ist 114 Jahre

„Selbstgemacht“ war sowieso das heimliche Motto des Frühlingsmarktes: Zahlreiche Bislicher Backöfen dürften den Stromverbrauch des Dorfes hochgetrieben haben, gab es doch eine reichliche Auswahl an selbst gebackenem Kuchen in der Cafeteria des Museums.

Monika Paes aus Kleve präsentiert  ihre Sockenstrickmaschine.
Monika Paes aus Kleve präsentiert ihre Sockenstrickmaschine. © Arnulf Stoffel

Und auch Skurriles war zu besichtigen: Monika Paes hatte aus Kleve eine Sockenstrickmaschine mitgebracht. Stolze 114 Jahre ist das voll funktionsfähige gute Stück alt.

Sockenstrickmaschinenstricken selbst beigebracht

„Die Maschine hatte seinerzeit 20 Jahre Garantie und kostete 240 Reichsmark“, wusste Monika Paes zu berichten. Als sie die Strickmaschine gefunden hatte, fehlte selbstverständlich die Gebrauchsanleitung. Kurzerhand brachte sich Monika Paes das Sockenstrickmaschinenstricken selbst bei: „Socken stricken konnte ich schon mit elf Jahren“, erzählte sie. Bewundernswert, wie virtuos die Ausstellerin auf dem Frühlingsmarkt mit den 72 Nadeln umging, die immer mal wieder – etwa für die Ferse der Socken – auf wundersame Art umgesteckt werden mussten. Etwa eine Stunde dauert es, einen Socken mit der Maschine fertigzustellen.

So gab es viel zu staunen, zu probieren und zu kaufen auf dem Frühlingsmarkt in Bislich. Und die Aussteller waren von der freundlichen Atmosphäre und der guten Organisation begeistert.