Wesel. . Der 52-Jährige steht nun als Geschäftsführer ab dem 1. Oktober fest. Ihn reizen vielfältige neue Aufgaben und die Planung für die Zukunft.

„Ich bin froh, dass jetzt alles geschafft ist“, atmete Wolfgang Lingk nach der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke auf. Wie erwartet, hatte das vierköpfige Gremium, dessen Vorsitzender Lingk ist, die Wahl des Aufsichtsrates bestätigt – für Rainer Hegmann steht damit fest, dass sein Arbeitsplatz ab dem 1. Oktober die Geschäftsführung der Stadtwerke sein wird.

Zunächst arbeitet er noch zusammen mit Franz Michelbrink, der bis Jahresende noch „voll motiviert“ seine Projekte umsetzen wird, wie Wolfgang Lingk versichert. Rainer Hegmann, derzeit noch Leiter der Region Rhein Ruhr bei Innogy, betont, dass er sein Unternehmen nicht aufgrund aktuellen Situation der RWE-Tochter verlasse, die bekanntlich von Eon übernommen werden soll. „Ich mache mir um meinen Job bei Innogy keine Sorgen“.

Hegmann sieht Stadtwerke gut aufgestellt

Ihn reize, seine langjährigen Erfahrungen – insgesamt fast 30 Jahre ist er bei RWE/Innogy tätig – in ein anderes Unternehmen einzubringen. „Es ist spannend, weil man hier breit aufgestellt ist und es reizt mich, weil es meine Heimatstadt ist.“ Der Vater von drei Kindern wohnt nur wenige hundert Meter vom neuen Arbeitsplatz entfernt. Andererseits bieten die Stadtwerke ein breiteres Themenspektrum, in das er sich gerne einarbeite, so Hegmann.

Wolfgang Lingk lobte die „exzellente Vorstellung“ des Bewerbers im Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, sein Bild von der Zukunft des Unternehmens. Wie diese Vorstellungen aussehen, darüber wollte Rainer Hegmann noch nichts Konkretes verraten. „Ich konnte mir bisher nur ein Bild von außen machen. Wie müssen gucken, was man gemeinsam umsetzen kann“. Dem aktuellen Geschäftsführer Franz Michelbrink bescheinigt er: „Er hat die Stadtwerke gut aufgestellt, das möchte ich weiterführen“.

Stromnetzgesellschaften machen Sinn

Im schwierigen Strom- und Gasgeschäft müsse der regionale Energieversorger den Mehrwert und die Verankerung für die Region darstellen. Nachhaltigkeit nennt er als wichtiges Thema in der neuen Funktion, das Ziel, die CO2-Emission in der Stadt weiter zu reduzieren.

Mit Blick auf die Pläne von CDU und SPD, die eine Stromnetzgesellschaft mit Stadt und Innogy als Eigentümer gründen wollen, bekennt sich der 52-Jährige zu dem Modell. „Innogy betreibt derzeit 70 solcher Gesellschaften“. In drei davon (Kevelaer, Goch, Kranenburg) ist er selbst Geschäftsführer für die Innogy-Seite.

Diese Positionen muss er als Stadtwerke-Geschäftsführer aufgeben – er könne sich jedoch vorstellen, für die städtischen Seite die Geschäftsführung einer Weseler Netzgesellschaft zu übernehmen. „Das System macht für alle Beteiligten Sinn“, versichert Hegmann – und steigende Strompreise, wie sie Kritiker befürchten, seien nicht zu erwarten. Die Stromnetzgesellschaft müsse jedem Lieferanten das Netz zu gleichen Konditionen zur Verfügung stellen.