Hamminkeln. . Die letzte Pächterin konnte mit ihrem mediterranen Konzept die Gäste nicht überzeugen. Deshalb stehen jetzt wieder die Eigentümer in der Küche.

Irgendwie scheint das Hagemann’s Hofcafé für Pächter kein gutes Pflaster zu sein. Dabei haben die Eigentümer Hanni und Willi Krebber mit ihrer über die Jahre gewachsenen Stammgästeschar ein durchaus solides Fundament gelegt. Aber es scheint der Wurm drin zu sein.

Erst versuchte sich ein Weseler Pächter und erfahrener Café-Betreiber vor zwei Jahren an dem Gastronomieobjekt, zog aber nach einem Jahr die Reißleine, dann wurde es 2018 mediterran. Doch auch das Konzept ging nicht auf. Mitte Februar richtete die Pächterin ihr letztes Frühstück aus, nun sind Hanni und Willi Krebber wieder am Ruder.

Krebbers vertreiben den Winter im Garten

Die 69-Jährige und ihr 68-jähriger Ehemann werkeln zur Zeit im Café und auf der Terrasse, um zum 1. März ihre Gäste wieder zu begrüßen. Die Tische sind geschrubbt, die ersten bunten Primeln bereits gepflanzt. „Den Winter vertreiben“, nennt die Brünerin das. Bis Freitag wird alles für die Stammkundschaft bereit sein. „Die ersten haben uns schon gefragt, wann wir aufmachen und versprochen, am Freitag direkt vorbei zu kommen“, erzählt Hanni Krebber.

Dabei wollten die beiden schon längst ihren wohlverdienten Ruhestand genießen: „Das war der Plan“, erzählt Willi Krebber. Doch schon John Lennon wusste: „Leben ist das, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“

Regionale und saisonale Produkte bevorzugt

Seit 2005 betreiben die Krebbers das Hagemann's Hofcafé, dessen Name auf die ursprünglichen Besitzer verweist. Damals begannen sie noch mit einer gelernten Bäckerin, von der sich Hanni Krebber im Laufe der Zeit eine Menge abgeschaut hat und nun wieder selbst das Zepter am Backofen schwingen wird.

Denn ihre Kuchen sind legendär und auch das reichhaltige Frühstück mit der selbst gemachten Marmelade erfreut sich außerordentlicher Beliebtheit. „Regional und saisonal“ sollen die Produkte sein, die die Krebbers verarbeiten. Darauf legen sie Wert.

Die Suche nach einem neuen Pächter geht weiter

Wie lange das weitere Intermezzo als Hofcafé-Betreiber wohl dauern wird? Die Krebbers wissen es nicht, denn ihren Plan, nun doch endlich in den Ruhestand zu gehen, haben sie ja nicht aufgegeben. Aber mit dem Hofcafé soll es eben auch weitergehen. Und „eigentlich freuen wir uns darauf“, meinen Beide mit Blick auf die neue Saison und die vielen bekannten Gäste: „Mal sehen, wie lange wir das gesundheitlich durchhalten.“

Die drei Söhne haben auch bereits signalisiert, sie zu unterstützen, wenn es mal trubelig wird. Nebenbei wird halt ein neuer Pächter gesucht, der das Werk im Sinne der Krebbers weiterführt. Vielleicht klappt es im dritten Anlauf.