Wesel. . Absage – der Karneval steht ohne Tollitäten für die Session 2020 da. Nun sind spontane Menschen gefragt, die die Lücke füllen können.

Kurz vor dem Sessionshöhepunkt 2019 versetzt eine Nachricht die Jecken des Carnevals-Ausschuss Wesel (CAW) in Schrecken: Das Prinzenpaar 2020 hat es sich anders überlegt, es wird im kommenden Jahr nicht antreten. Für CAW-Präsident Thomas Holtkamp und Prinzenführer Luc Eben ist das ein Fiasko. Während Sonja und Christian Herbers strahlend dem Höhepunkt ihrer Regentschaft entgegen schunkeln ist die Nachfolgefrage plötzlich völlig offen. Den Grund dafür kennt niemand. „So richtig kommt man nicht dahinter, vielleicht ist ihnen bewusst geworden, worauf sie sich einlassen“, meint Holtkamp. „Seit einem Jahr war alles gut, dann kam am Samstag die Absage.“ Die Namen des Nun-Doch-Nicht-Paars nennt der CAW nicht, schließlich will man eine Nachfolge finden, nicht jemanden an den Pranger stellen.

Spontane Menschen gesucht

Wenngleich die Situation den Vorstand in Schwierigkeiten bringt, Plan B gibt es nicht. Nun suchen die Narren ein Paar, das spontan einspringen kann. Schon nach Aschermittwoch beginnt die Vorbereitung auf die kommende Session, es geht nach Korschenbroich um die Kostüme zu kaufen oder zu mieten. Direkt nach Karneval wird auch traditionell der Vertrag mit dem Prinzenpaar geschlossen.

Wer will das Narrenvolk im kommenden Jahr regieren? „Jeder Bürger Wesels kann Prinz sein“, sagt Prinzenführer Luc Eben, auch die Prinzessin muss keine Mitgliedschaft in einem Karnevalsverein mitbringen oder jahrelange jecke Erfahrungen vorweisen. „Während der Session ist das Paar zu Gast bei allen Vereinen und kann sich dann einen aussuchen.“ Kann, muss aber nicht, betont Eben.

Hauptsache gut gelaunt

Wie teuer ist das Prinzen- beziehungsweise Prinzessinnenamt? Ganz klar mag das niemand öffentlich sagen, Holtkamp und Eben betonen aber „es hält sich in Grenzen“. Die Tollitäten bezahlen ihre Kleidung – gemietet oder gekauft. Sie haben einen Anteil an verschiedenen anderen Kosten, „wir setzen uns immer zusammen und besprechen das“, sagt Eben, der eine solche Situation erst zum zweiten Mal in 23 Jahren Vorstandsarbeit beim CAW erlebt. „Seinerzeit hat sich das Paar scheiden lassen, da wollten die beiden natürlich nicht zusammen öffentlich auftreten.“

Gute Laune sollen Prinz und Prinzessin mitbringen, ihr Alter ist egal. Und der Zeitaufwand? „In der Regel lässt sich das Amt mit dem Beruf vereinbaren“, erläutert Eben und rät, sich zumindest die letzte Woche der Session frei zu nehmen. Dann reihen sich die Termine aneinander, es bleibt kaum Zeit für etwas anderes. Das Prinzenpaar wird von Luc Eben betreut und umsorgt, es wird mit keinem Problem allein gelassen.

Interessierte können sich beim CAW melden, 0281/66500 oder per E-Mail an praesident@caw-wesel.de.