Wesel. . Bau-Ausschuss empfiehlt dem Kreisausschuss einstimmig, die Variante 1 „Ebenerdiges Parken mit Fremdanmietung der fehlenden Stellplätze“.

Eine gewisse Erleichterung war am Dienstag nach der Präsentation einer Machbarkeitsstudie zum Parkdeck des Kreishauses im Ausschuss für Bauen und Abfallwirtschaft zu spüren.

Denn zwei der drei angedachten Varianten, wie es nach dem beschlossenen Abriss des Parkdecks weitergehen soll, erklärten die Planungs- Experten ohnehin in dem vorgegeben Zeitraum bis zum 31.12.2020 als nicht realisierbar – so blieb nur noch Variante 1 „Ebenerdiges Parken mit Fremdanmietung der fehlenden Stellplätze“ übrig, die dann neben Lob auch einstimmige Zustimmung erfuhr.

„Ein Stück aus dem Tollhaus“ nennt es Hubert Tück

Hubert Kück, Fraktionsvorsitzender der Kreis-Grünen, nannte Variante 1 als „kostengünstig, schnell und sicher“, betonte aber auch, die ganze Parkdeck-Thematik sei „ein Stück aus dem Tollhaus“. Er blickte zurück: „2015 bricht fast das Parkdeck zusammen, jetzt wird mit einer Fertigstellung Ende 2020 geplant. Ich bin mal gespannt, wo wir schlussendlich auskommen.“

Im Zeitplan bis Ende 2020 zu bleiben, ist allerdings erforderlich, wenn die Maßnahme wie geplant zu 90 Prozent mit Fördergeldern realisiert werden soll.

Die Variante sieht ausschließlich eine ebenerdige Nachnutzug der jetzigen Parkdeckfläche vor. Vor dem Hintergrund, dass die Parkflächen neu sortiert und auf die aktuelle Standardbreite von 2,50 Meter markiert werden sollen, die Grünflächen neugestaltet und 14 weitere Stellplätze mit geringem Aufwand ergänzt werden sollen, könnten bei dieser Variante 409 Stellplätze auf dem Gelände des Kreishauses untergebracht werden. Damit bleibe ein Anmietungsbedarf von 151 Stellplätzen.

Der Abriss des Parkdecks ist bereits beschlossene Sache.
Der Abriss des Parkdecks ist bereits beschlossene Sache. © Markus Weissenfels

Mehrere Ausschussmitglieder gingen aber davon aus, dass in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung bald weniger Stellplätze erforderlich werden.

Auf Basis der Grobkostenermittlung stelle sich die ausgewählte Variante als wirtschaftlichste Alternative dar, so die Studie. Es werden Kosten von rund 1,8 Millionen. Euro (ohne Abriss des maroden Parkdecks) geschätzt. Hinzu kommen die Mietkosten.

Diese (sowie die tatsächliche Bereitschaft zu einem langjährigen Mietverhältnis) müssen im Detail noch mit der Stadt Wesel ausgehandelt werden. Deren Parkdeck Karl-Jatho-Straße ganz in der Nähe des Kreishauses ist zurzeit bereits angemietet. „Die Stadt hat aber bereits signalisiert, dass Bereitschaft zur weiteren Vermietung besteht. Ich bin sicher, da findet sich ein gemeinsamer Nenner – zu fairen Konditionen“, gab sich Helmut Czichy von der Kreisverwaltung optimistisch.

Wirtschaftlichste Lösung und geringstes Terminrisiko

Für die Umsetzung dieser Variante wird nach erfolgtem Parkdeck-Abriss mit 12 bis 14 Wochen reiner Bauzeit gerechnet. Also könne realistisch von einer Fertigstellung bis Ende 2020 ausgegangen werden.

Laut der Machbarkeitsstudie sind entscheidende Vorteile dieser Variante das geringste Terminrisiko (u.a. durch Unwägbarkeiten aus dem Baugrund), keine Abhängigkeit von langen Vorlaufzeiten der Systemhersteller, gute städtebauliche Einbindung, größtmögliche Grünfläche und geringste Flächenversiegelung und vor allem: Es ist die wirtschaftlichste Lösung – trotz notwendiger Fremdanmietung.

Die endgültige Entscheidung fällt der Kreisausschuss am 27. Februar.