Hamminkeln. . Der neu gewählte Vorstand der Derik-Baegert-Gesellschaft und der Partner Kulturraum Niederrhein wollen das Angebot mit neuen Ideen ausweiten.
Schloss Ringenberg soll als Ort der kulturellen Begegnung ausgebaut werden. Ein am Samstag neu gewählter Vorstand der Derik-Baegert-Gesellschaft und der neue Kooperationspartner Kulturraum Niederrhein e.V. wollen mit Unterstützung der Stadt Hamminkeln und des Kreises Wesel dafür sorgen, dass das Angebot künftig über klassische Musik und bildende Kunst hinausgeht: Es soll auch Raum für Literatur, Design oder Choreographie geschaffen werden. Und auch die Bürger sollen stärker eingebunden werden, so zumindest das Ziel.
Nach fast zwanzig Jahren legte Christof Schmidt-Rotthauwe sein Amt an der Spitze der Derick-Baegert-Gesellschaft nieder. Der Musiker Wolfgang Kostujak, bereits über Jahre verantwortlich für die Schlosskonzerte, tritt seine Nachfolge an. Zum ersten und zweiten stellvertretenden Vorsitzenden wurden der Installations- und Videokünstler Jochen Schweizer und der Unternehmer Wolfgang Rasim gewählt.
Euregio-Förderung läuft im Juni aus
Eine Frau habe sich für keinen der beiden Stellvertreterposten gefunden, so Kostujak. Mit der Buchhändlerin Ulrike Haibach-Daniels und der bildenden Künstlerin Judith Nothnagel wurden allerdings zwei Frauen zu Beisitzerinnen gewählt, neben dem Architekten Theo Büning und dem Leiter der Musikschule, Ulrich Ingenbold. Der Architekt Ludger Ebbert wird Berater des Vorstands.
Ende Juni wird die Förderung durch Euregio auslaufen und auch die langjährige künstlerische Leiterin der Derik-Baegert-Gesellschaft, Gudrun Bott, wird aufhören. „Ich übernehme das Schiff bei einigem Seegang“, meinte denn auch Kostujak. Die Zusammenarbeit mit Kulturraum Niederrhein e.V. soll dazu beitragen, dass es nicht untergeht.
Ideen für Schloss Ringenberg werden erarbeitet
Dessen Geschäftsführerin Ingrid Misterek-Plagge stellte denn auch gleich einiges in Aussicht: So wird ab Juli für zunächst achtzehn Monate eine halbe Stelle für einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zur Verfügung stehen, der oder die dabei helfen soll, das Schiff an den Wind zu bringen, etwa durch das Anschieben von Finanzierungen für künftige Projekte.
Ferner soll Anfang Juli ein national und international besetztes Symposium stattfinden, bei dem Experten ihre Ideen zusammentragen, wie Schloss Ringenberg eine feste Adresse im Kulturbetrieb am Niederrhein werden könnte. Die Experten sollen auch darüber nachdenken, wie ein künftiges Stipendiaten-Programm aussehen könnte, das dann auch stärker an den Ort angebunden wäre.
Außerdem soll Schloss Ringenberg eine wichtige Rolle bei einem noch zu schaffenden Internetportal im Bereich bildende Kunst am Niederrhein werden. Darauf finden Interessierte oder Schulen dann beispielsweise alles Wissenswerte über, Künstler, Galerien oder Ausstellungen. Kulturraum Niederrhein e.V. hat bereits erste Erfahrungen mit solchen Portalen in den Bereichen Museen und freie Theater gesammelt.
Ringenberg-Report in zwei Sprachen geplant
Misterek-Plagge denkt groß für den kleinen Ort rund um das Schloss: Sie möchte dort einen „Ringenberg-Report“ herausgeben, eine zweisprachige Zeitschrift mit Nachrichten aus der Kultur. Ob Englisch oder Niederländisch die zweite Sprache sein wird, müsse aber noch entschieden werden. Der neue Vorstand der Derik-Baegert-Gesellschaft nahm diese Vorschläge einstimmig an.
Dietlind Dellbrügge, Hamminkelns städtische Kulturchefin, die qua Amt Mitglied im Vorstand der Derik-Baegert-Gesellschaft ist, wünschte sich „mit vollem Herzen, dass es in künstlerischer Weise weitergeht.“ Sie drückte jedoch auch die Hoffnung aus, dass man „die Bürger mehr mitnimmt.“
>>Das ist der Kulturraum Niederrhein e.V.
Hinter dem Kulturraum Niederrhein e.V. verbirgt sich ein Zusammenschluss von mehr als 30 Städten und Gemeinden sowie den Kreisen Kleve, Neuss, Viersen und Wesel. Auch der Landschaftsverband Rheinland und die IHK mischen mit. Unternehmen wie Hülskens oder die Sparkassen der Region sind ebenso beteiligt wie zahlreiche Kunst- und Heimatvereine. Der Kulturraum Niederrhein e.V. organisiert seit Jahren die erfolgreiche Konzertreihe Muziek Biennale Niederrhein.