Hamminkeln. . Die Turmstation Heiderott soll an die Operation Varsity erinnern und zudem geschützten Tierarten Nist- und Wohnraum verschaffen.

Olaf Prinz und Vertreter von Innogy unterzeichneten jetzt den Kaufvertrag, damit gehört die Turmstation „Heiderott“ am Thülenweg unweit der L473 jetzt ihm.

Prinz, Hamminkelner, passionierter Sammler und aktives Mitglied der Erinnerungsgemeinschaft zur alliierten Luftlandung, möchte mit dem Turm einen Beitrag zum Erhalt einer industriehistorischen Landmarke vor dem geschichtlichen Hintergrund und zum Artenschutz leisten.

Umweltschützer und passionierter Sammler

„Lange musste ich nicht überlegen, ein baulich so intaktes Gebäude direkt an unserer Gedenkstätte zu kaufen. Der Turm lässt für mich als engagierter Umweltschützer und passionierter Sammler viele Gestaltungsmöglichkeiten offen“, sagt Olaf Prinz. Seit 1928 steht der Turm dort. Der Heiderott war Hauptziel der „Operation Varsity“, der größten Luftlandung im Zweiten Weltkrieg, die auf den Feldern zwischen Wesel und Hamminkeln durchgeführt wurde.

    Die Turmstation „Heiderott“ am Thülenweg    
    Die Turmstation „Heiderott“ am Thülenweg     © pr

Die Turmstation steht auf dem Grundstück, auf dem der amerikanische Fallschirmjäger und Offizier John G. Kormann am 24. März 1945 das Leben von 14 Frauen und Kindern verschonte.

Die Turmstation Heiderott steht allein in der Flur, umgeben von Feldern, Wiesen und einer direkt angrenzenden großen Naturhecke. Unter Beteiligung der Naturschutzverbände sollen Artenschutzmaßnahmen in und am Turm realisiert werden, um verschiedenen Tierarten geschützten Nist- und Wohnraum zu schaffen. Wie schon an anderen Türmen erfolgreich praktiziert, hofft Olaf Prinz auf Insekten, Fledermäuse, Turmfalke, Schleiereule und weitere Kulturfolger als zukünftige Bewohner des Turmes. Zudem soll eine Blühwiese mit Insektenhotel angelegt werden.

Gestaltung als Gedenkstätte

Neben der Stadt Hamminkeln haben auch Andrea Kormann-Lowe, Tochter John Kormanns, sowie Jos Bex als Veranstalter von Touren zu europäischen Kriegsstätten, ihre Mitwirkung bei der Gestaltung als Gedenkstätte zugesagt.

Michael Sonfeld, der für Westnetz in seiner Altersteilzeit das Thema Nachnutzung von Trafotürmen als Ansprechpartner und lang erfahrener Liegenschaftler betreut und dies mittlerweile zu seinem Hobby gemacht hat, bietet mit einigen Turmfreunden die Initiative „www.Turmtransformation.de“ an.

Hier finden Turminteressierte und Nachnutzer von Türmen eine Plattform zur Dokumentation und zum Erfahrungsaustausch.