Hamminkeln. . Mehrhoog hilft hat mit „Essen kommen - Gemeinsam statt Einsam“ augenscheinlich einen Nerv getroffen. Viele ältere Mitbürger freuen sich darüber.

Schon eine Viertelstunde vor dem eigentlichen Beginn um 12 Uhr haben sich rund 20 Mehrhooger an den mit Besteck und Servietten bestückten Tischen eingefunden: Sie sind dem Ruf von „Mehrhoog hilft“ gefolgt. Zum zweiten Mal wird unter dem Motto „Essen kommen – gemeinsam statt einsam“ ein leckeres Mittagessen serviert.

Diesmal gibt es Blumenkohlauflauf mit Hackfleisch, frisch zubereitet in der Begegnungsstelle am Schnellenhof. Nicht weniger als zwölf Helfer haben schon früh mit Schnibbeln und Schichten begonnen. „Es gibt viel zu tun. Wir hatten beim ersten Mal 21 Esser, jetzt sind schon 35 angemeldet“, freut sich Waltraud Sent über den regen Zuspruch.

Harry Krause käme am liebsten jeden Tag

Auch Harry Krause ist heute zum ersten Mal da. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“, findet der 90-Jährige, der nach einem Oberschenkelhalsbruch in seiner Mobilität eingeschränkt ist. Er hat Dieter Rogmann mitgebracht, mit dem zusammen er noch bis vor einigen Jahren Hütten am Campingplatz renoviert hat.

Gerade eine Woche ist es her, dass er seine Lebensgefährtin zu Grabe tragen musste. Sonst bekommt er sein Essen zweimal in der Woche von einer Betreuerin. „Schade, dass es dieses Angebot nicht jeden Tag gibt“, bedauert der ehemalige Montagemeister von Mannesmann. Seine Verwandtschaft kommt ihn zwar gelegentlich besuchen, aber trotzdem gibt sich der Senior alle Mühe, dem Alleinsein zu entrinnen.

Flugs werden weitere Tische aufgestellt

Mittlerweile riecht es schon lecker. Es gibt nur ein Problem: Die Tische reichen nicht für die vielen Gäste. Um 12 Uhr ist die Zahl schon auf rund 40 Besucher angewachsen. Kein Problem für die Helfer: Kurzerhand werden noch Tische nachgestellt.

Einer der hilfreichen Geister ist Ernst Mölleken. Der 67-Jährige ist „Profi“: „Ich mache keinen Sport, aber bei meiner gelegentlichen Arbeit in der Gaststätte habe ich Bewegung – und das auch noch bezahlt“, erzählt Mölleken über seine Wochenendtätigkeit.

Als Ergänzung zum Angebot im Edith-Stein-Haus

Die organisatorische Leitung liegt bei Waltraud Sent. Sie hat schon verschiedene Kochkurse veranstaltet und die Idee zum gemeinsamen Mittagessen kam ihr als Ergänzung zum vierzehntägigen Mittagessen im Edith-Stein-Heim. „Unser Angebot richtet sich an alle, die gemeinsam mit anderen Menschen essen und sich austauschen möchten“, betont Waltraud Sent. Und ganz in diesem Sinne gibt es bei der Begrüßung die Einladung zu einer Spielegruppe, die mit Canasta und ähnlichem ihre Freizeit gestalten möchte.

Und dann ist es endlich soweit: Das Essen wird serviert. Und wie schmeckt es? „Astrein“, lobt Harry Krause, der sicher nicht zum letzten Mal zu Gast bei „Essen kommen – Gemeinsam statt einsam“ ist...