Hünxe. . Die Evangelische Kirchengemeinde hat am 10. Februar die Aktion „Plastikfrei, bist du dabei?“. Mit wenig Aufwand kann viel erreichen.
Es ist erschreckend, wieviel Plastikmüll im Haushalt entsteht. Muss das sein? „Plastikfrei – bist du dabei?“ heißt es am 10. Februar in der evangelischen Kirchengemeinde Drevenack. Birgit Schmitz, Hausmeisterin im Gemeindehaus, und Luitgard Blömer haben sich intensiv mit dem Thema befasst. Wobei: Plastikfrei, das ist zu hoch gegriffen. Doch es lässt sich einiges unternehmen, um überflüssige Kunststoffprodukte aus dem Haushalt zu verbannen. „Wir sind 2016 wach geworden“, erinnert sich Luitgard Blömer. „Wir waren drei Personen und haben alle zwei Wochen drei Gelbe Säcke an die Straße gestellt.“ Heute ist es ein nicht ganz voller, und: „Der meiste Abfall darin sind die Katzenfutterdosen“.
Gezielt Produkte mit wenig Verpackung kaufen
Stoffbeutel statt Plastiktüten – viele haben das verinnerlicht. In einigen Läden sei inzwischen das Bewusstsein dafür gereift, dass man Gemüse nicht dreimal verpacken muss. Warum müssen Äpfel eingeschweißt auf einer Plastikschale verkauft werden? „Obst und Gemüse hat eine Eigenverpackung“, sagt Birgit Schmitz, die gar keine Tüten in der Gemüseabteilung mehr nimmt, höchstens einen eigenen Baumwollbeutel für Weintrauben oder Radieschen, die wegrollen können.
Plastik ist zu billig, sind sich die Frauen sicher. Warum sonst würde man Bücher in Folie einschweißen? „Ich versuche gezielt Produkte mit wenig Verpackung zu kaufen. Es muss nicht jeder Riegel Schokolade einzeln eingepackt sein“, sagt Blömer. Salat gibt es auch ohne Folie. Birgit Schmitz nennt die beliebten drei eingeschweißten Paprikaschoten, „meist braucht man ohnehin nur eine“. Sie kauft jetzt Einzelware, am liebsten auf dem Markt. Butterbrotpapier statt Alufolie, Wachstücher statt Plastikfolie, „oft tut es auch ein sauberes Geschirrhandtuch, wenn die Essensreste am nächsten Tag verbraucht werden“.
Auf Mikroplastik achten
Manches aus dem Alltag der Vorfahren erweist sich als nicht so verkehrt: Seifenstücke statt Spender, Papiertüte beim Bäcker, der gute alte Brotkasten statt der Tüte. „Warum kaufen wir ein Riesenbrot und haben den Anspruch, dass es die ganze Woche hält? Ich kaufe kleinere und dafür häufiger“, sagt Schmitz.
Bei Shampoo und Waschmitteln achten die Frauen darauf, dass sie Mikroplastikfrei sind, das lässt sich auf dem Etikett lesen: Alles mit der Vorsilbe „Poly-“ ist in der Regel Mikroplastik, es gibt noch ein paar mehr. Abschminkpads – tut’s nicht auch der Waschlappen? Waschmittel im Karton, Obst einwecken. Und: Man kann sogar in Gläsern einfrieren, wenn sie nicht ganz gefüllt sind oder der Deckel erst fest verschraubt wird, wenn das Gut durchgefroren ist.
Plastik lauert überall. Beim Internethandel, in Imbissbuden, sogar bei Essen auf Rädern. Ziel des Aktionstages am 10. Februar ist es, sich Dinge bewusster zu machen und gezielter einzukaufen.
Aktionstag am Sonntag, 10. Februar
Am Sonntag, 10. Februar, gibt es zum Auftakt einen Gottesdienst. Im Anschluss zeigt die Jugend Damm, wie man Duschgel macht, die Landfrauen produzieren Körperpflegeprodukte.
Einfrieren, Einkochen, Plastik-Poetry-Slam, Papiertaschenfalten, Upcycling und mehr: Viele Gruppen, allen voran die Jugendlichen, beteiligen sich.