Wesel. . Das Unternehmen begründet den Schritt mit der schwierigen Lage im Esplanade-Center und den Leerständen. 39 Mitarbeiter sind betroffen.

Das ist ein Schlag für den Einkaufsstandort: Der Saturn-Markt im Esplanade-Center schließt am 2. März die Türen endgültig. Am Dienstag hatte der Elektro-Markt „aus betrieblichen Gründen“ geschlossen, wie eine Mittelung verriet – Tatsache ist aber, dass bald endgültig Schluss ist. Eigentlich wollte Saturn in die erste Etage ziehen und im Erdgeschoss Platz machen für einen Edeka-Markt. Doch „die schwierige Lage des Centers mit längeren Leerständen und einer entsprechend geringen Publikumsfrequenz lassen uns leider keine nachhaltig wirtschaftliche Perspektive für diesen Standort in Wesel entwickeln“ teilt das Unternehmen nun mit.

„Wir haben vor diesem Hintergrund Verhandlungen mit dem Center-Betreiber geführt und nach Lösungen gesucht. Leider ist es uns aber nicht gelungen, gemeinsam eine nachhaltige und zukunftsfähige Lösung zu finden. Daher hat uns der Vermieter fairerweise angeboten, den Mietvertrag aufzulösen“, heißt es. Auf NRZ-Anfrage teilt Sprecherin Annabell Feith mit, dass die Gesamtsituation zum Aus geführt habe.

Anlieferung für Saturn-Markt war strittig

Die strittige Frage der Anlieferung habe eine Rolle gespielt, aber nicht die entscheidende. Wie berichtet, hat die Politik sich gegen die Anlieferung über die Kreuzstraße ausgesprochen, weil man ein Verkehrschaos befürchtet. Die Stadt hatte den Weg über die Mauerbrandstraße vorgeschlagen.

Eine Lösung war in der Frage bisher nicht erreicht worden. Annabell Faith versichert, Saturn sei weiter an einer Filiale in Wesel interessiert und auf der Suche nach einem Alternativstandort.

Interesse an neuem Standort in Wesel

Die Schließung sei eine „Einzelfallentscheidung“ und habe nichts mit der Konkurrenz im Internet zu tun. „Wir sehen das Internet nicht als Konkurrenz“, so die Sprecherin, die darauf hinweist, dass Saturn selbst online verkaufe.

Dennoch ist es kein Geheimnis, dass viele Geschäfte mit ihren großen Flächen unter Druck geraten. Auch in Wesel wollte Saturn sich verkleinern. Die Geschäftsführung bedankt sich bei Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und der Lokalpolitik für ihre „ernsthaften Bemühungen, Perspektiven für das Esplanade-Center zu entwickeln“. Man hoffe, bald Neuigkeiten zu einem neuen Markt zu haben. Ulrike Westkamp hat der Leitung angeboten, Gespräche darüber zu führen. „Dazu müssen wir erst wissen, wie die Anforderungen sind“.

Saturn-Mitarbeiter sollen sich auf freie Stellen bewerben

Offen ist, was aus den 39 Mitarbeitern wird. Saturn teilt mit, dass sie sich auf freie Stellen in anderen Märkten bewerben können. Man werde „sie nach Kräften unterstützen und ihnen im Übrigen faire und branchenüblichen Konditionen im Zusammenhang mit dem Fortfall ihrer Arbeitsplätze bieten.“ Azubis sollen ihre Lehre woanders fortführen können.

Auch die Politik reagiert am Dienstag: Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Linz zeigt sich überrascht und fordert die Wirtschaftsförderung auf, Saturn bei der Suche nach einem neuen Lokal zu unterstützen. „Wir halten das Angebot in Wesel für wichtig.“ SPD-Fraktionschef Ludger Hovest bedauert das Aus, sieht aber auch einen positiven Aspekt: So könne Edeka als neuer Ankermieter nun einziehen.

Edeka will noch 2019 einziehen

Auf die Frage, wann Edeka nun kommt, gibt es von Edeka Rhein-Ruhr bislang keine Stellungnahme. Man warte noch auf Informationen des Vermieters, heißt es. Der Eigentümer des Esplanade-Centers, die Fore Wesel GmbH, ist für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Noch im Dezember hatte ein Edeka-Sprecher auf NRZ-Anfrage erklärt, es gebe einen Mietvertrag für 2019, doch man sei abhängig davon, „was der Vermieter mit anderen Mietern vereinbart“. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ist zuversichtlich, dass Edeka nun bald kommt: Schließlich habe der Vermieter Saturn die Auflösung des Vertrages angeboten, dann werde es ja einen Nachfolger geben.