Hamminkeln. . Düsseldorfer Investor hatte eine Pflegeeinrichtung auf der Brachfläche zwischen Brüner und Blumenkamper Straße ins Gespräch gebracht.
Die Grünen haben sich die Pläne des Düsseldorfer Investors Immobilien Treuhand Gesellschaft (ITS) für eine Bebauung der Brachfläche zwischen Brüner und Blumenkamper Straße noch einmal genauer angesehen und stellen Forderungen zu dem geplanten Fachmarktzentrum, in dem sich viele Hamminkelner eine Lidl-Filiale wünschen.
Vor allem wollen sie auf der Fläche kein Seniorenheim haben. „Wir haben drei große Einrichtungen“, sagen Johannes Flaswinkel und Bernhard Wanders mit Blick auf das St. Josef Haus in Dingden, das Christophorushaus in Hamminkeln und die Senioreneinrichtung in Mehrhoog, die in diesem Frühjahr eröffnet. Zumal das St. Josef-Haus in Dingden seine Kapazitäten noch einmal aufstocken will und dabei auch die letzten Doppelzimmer zu Einzelzimmern ausbauen möchte.
Lieber kleinere Einrichtungen in den Dörfern
Auch der Pflegebedarfsplan des Kreises Wesel sehe keine Notwendigkeit für eine weitere große Einrichtung in Hamminkeln. Unterstützen möchten die Grünen dagegen den Vorschlag des Kreises, in Wertherbruch, Loikum und Brünen eine Altersanalyse durchzuführen, um zu sehen, ob kleinere vollstationäre Pflegeeinrichtungen in den Ortsteilen benötigt werden. „Denn viele Ältere wollen ja in ihrem Dorf bleiben“, so Flaswinkel. Deshalb fordern die Grünen die Verwaltung auf, dort tätig zu werden. Für sie ist klar, dass es ein ausreichendes Angebot für die Hamminkelner Bürger geben muss, aber nicht darüber hinaus.
Bereits während der Vorstellung der Pläne im Bauausschuss hatte Norbert Terfurth die Architektur der Fachmarktzentren, die ITS als Referenzobjekte präsentiert hatte, heftig kritisiert. Und bei dieser Kritik bleiben die Grünen. In einer derart zentralen Lage in Hamminkeln dürfe es „keine Baukastenlösung“ geben, sondern nur eine städtebaulich attraktive Bebauung.
Weniger Parkplätze - mehr Aufenthaltsqualität
Skeptisch sehen die Grünen auch die große Anzahl an Parkplätzen, die sie gerne verringern und stattdessen die Aufenthaltsqualität des Raumes zum Beispiel durch Begrünung, Bänke und einen kleinen Brunnen erhöhen würden. „Eine Parkplatzwüste mitten Ortskern wird unseren Ansprüchen nicht gerecht“, so Johannes Flaswinkel. Außerdem fordern die Grünen eine Ladestation für E-Mobile und überdachte Fahrradständer, sowie den Erhalt der alten Rotbuchen als Naturdenkmäler.
Auch das evangelische Gemeindehaus würden die Grünen gerne vor der Abrissbirne beschützen, denn „mit jedem Abriss verschwindet ein Stück Geschichte“. Dort ist eigentlich die Zufahrt zu dem neuen Fachmarktzentrum geplant. Aber, so Flaswinkel, da könne man sich auch andere Lösungen vorstellen, etwa über die jetzige Parkfläche am Rathaus oder eine Erschließung über die Blumenkamper Straße, die die Bürger, die aus Mehrhoog, Loikum oder Wertherbruch kommen, sowieso eher nutzen würden als den Schlenker bis zur Brüner Straße zu fahren. „Die Zeitnot kann uns nicht von einer vernünftigen Planung abhalten“, mahnt Flaswinkel. Im Mai läuft die Veränderungssperre für das Gelände aus und kann nicht mehr verlängert werden.