Hamminkeln. . Palberg genießt den Ruhestand. Nun hat Dietlind Dellbrügge das Sagen bei Personal, Ordnung, Organisation, Bildung, Sport, Kultur und Soziales.

Eine Ära geht im Hamminkelner Rathaus zu Ende. Jürgen Palberg, Leiter des Vorstandsbereichs I, ist jetzt endgültig in den Ruhestand gegangen. Auf ihn folgt Dietlind Dellbrügge, die bereits seit dem Sommer Seit’ an Seit’ mit Jürgen Palberg zusammenarbeitet. Denn mit den Bereichen Personal, Organisation, Bildung, Sport, Kultur und Soziales hat dieser Vorstandsbereich ein breites Aufgabenspektrum.

Direkt nach seiner Ausbildung als Gemeindeinspektor beim Kreis Wesel, wechselte der 61-jährige Palberg zur Stadt Hamminkeln. Hier startete er als Gemeindeinspektor im Sozialamt, wechselte 1982 ins Haupt- und Personalamt. Dort stieg er 2011 auf der Karrieretreppe nach oben und wurde Vorstandsbereichsleiter. Eine große, besonders positive Erinnerung hat er aus seinem Berufsleben nicht mitgenommen. Es waren die vielen Kleinigkeiten, die er geschätzt hat. Besonders betroffen gemacht hat ihn allerdings der Tod von Bürgermeister Heinrich Meyers im Jahr 2000, weil dieser so plötzlich kam, auch wenn sich Palberg seiner eigenen Sterblichkeit schon längere Zeit bewusst: „Man muss ja nur die Nachrichten lesen.“

Zum Mittagessen geht es nach Hause

Mit dem großen leidenschaftlichen Hobby kann der 61-Jährige nicht dienen. Aber Fahrrad fahren, das macht er gerne. Deshalb ist er während seiner Dienstzeit auch in „80, 85 Prozent“ aller Fälle mit dem Fahrrad ins Büro gefahren-- immerhin vier, fünf Kilometer von der Stadtgrenze Hamminkeln-Wesel aus – hin und zurück und noch mal hin und zurück. Denn das Mittagessen nimmt Jürgen Palberg zuhause ein.

Ob er Angst vor Langeweile in seinem Ruhestand hat? Nein, sagt der Hamminkelner. Erstens hat er eine Ehefrau, drei Kinder und vier Enkel und dann warten da auch noch 2000 Quadratmeter Garten auf ihn. Im Rathaus werden die Bürger ihn aber künftig auch noch regelmäßig antreffen. Ehrenamtlich will er sich zwei Mal in der Woche um das Archiv der Verwaltungsakten kümmern. So ganz lässt ihn der Job also nicht los.

Lange Jahre in Hamburg als Justiziarin gearbeitet

Seine Nachfolgerin Dietlind Dellbrügge hat seit dem Sommer mit Palberg gemeinsam den Vorstandsbereich geleitet. Eine spannende Aufgabe, wie die 50-Jährige findet: „Langweilig wird mir hier nicht.“ Die Frau aus Bocholt-Biemenhorst ist Volljuristin und hat lange Jahre als Justiziarin für den Arbeitgeberverband in Hamburg gearbeitet. 2012 kehrte sie in die Heimat zurück und arbeitete selbstständig als Rechtsanwältin in Bocholt. Als sie die Hamminkelner Stellenausschreibung lass, dachte sie „Das wäre was für mich“. Denn sie bescheinigt sich selbst eine hohe Affinität für Verwaltungstätigkeiten, war während ihres Referendariats am Verwaltungsgericht und hatte beim Arbeitgeberverband auf viele Verwaltungsaufgaben. Auch die „Kultur reizt mich. Dieser Vorstandsbereich deckt viele Aufgaben ab.“ Genau das reizt Dietlind Dellbrügge – diese Abwechselung. Deshalb hat sie jetzt auch nicht die großen Ideen oder Projekte auf ihrer Agenda, zumal sie findet, dass die Verwaltung eine positive Entwicklung nimmt, „auch wenn natürlich nicht immer alles rosig ist.“

Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger wird sie nicht mit dem Fahrrad zur Brüner Straße fahren. Das ist ihr dann doch etwas zu weit von Biemenhorst aus. Aber die Dingdener Heide ist durchaus ihr Radlerparadies. Außerdem hat sie vier Kinder im Alter von 20,18, 17 und 13 Jahren, die Aufmerksamkeit verlangen. Und dann ist da auch noch der „Tiergarten“ mit Katzen, zwei Ponys und einem Hund. „Da miste ich dann auch schon mal den Stall aus, wenn die Tochter das vergessen hat.“ Es liegt ihr halt, dieses Leben auf dem Land.