Wesel. . Der Weihnachtsmarkt im Park der Niederrheinhalle ist weitläufig und stimmungsvoll. Viel Handgemachtes lockt zum Besuch
Eines fällt sofort auf beim Weihnachtsmarkt an der Nieder-rheinhalle anders: Es gibt Platz. Viel Platz zum Bummeln im Park an der Niederrheinhalle, keine engen Gassen, kein Geschiebe. Locker im Gelände verteilt sorgen Feuertonnen für Wärme und eine festliche Atmosphäre.
Man könne mit Vierbeinern kommen hat Familie Lohmeyer, die den Markt
organisiert hat, gesagt – und etliche tummeln sich gestern zum Auftakt hier: Ein buntes Bild bietet sich da, Kinder, Eltern, Hunde, viel Licht und schöne Stände. Besonders lebhaft geht es bei der Bürgerstiftung Kreaktiv zu, wo Kleine selbstgebastelte Sachen an einen Riesenbaum hängen.
Handarbeit steht ganz oben auf der Wunschliste vieler Weihnachtsmarktbummler. Iris Kolks bietet computergesteuert bestickte Kissen – da spannt sich die Niederrheinbrücke über den Bezug, ein Eselchen dazu verdeutlicht: Es ist
ein Wesel-Kissen. Abgedrehte – eher abgespielte – Handtaschen hat Dirk Cyrener im Angebot: Aus Schallplatten hergestellt unter anderem. In jedem Fall ungewöhnlich. 30 bis 70 Euro kosten die Unikate. Das war im ersten Leben ein rotes Tastentelefon. „Man kann damit telefonieren“, sagt Cyrener. Allerdings ist hier Schluss mit Nostalgie: Man muss dafür das Kabel des Hörers ins Smartphone stöpseln um damit zu telefonieren. Warum steht er hier? „Ich finde das Konzept extrem gelungen.“
Ulkige Elche und Filzpantinen
Selbstgebasteltes und -gebackenes für philippinische Straßenkinder bieten Mary Jean Tinnefeld und Angelika Knipping an. „Wir machen das schon seit Jahren. Mir geht es heute gut und ich möchte etwas tun“, sagt Tinnefeld, die Philippina ist.. Die ulkigen Elche, Puppen und gefaltenen Schweinchen sind gefragt, mancher steckt noch eine Münze in die Spendendose.
Noch mehr Handarbeit, diesmal kuschelig: Filzpantinen aus Schurwolle.
Hilde Güney strickt sie, „dann sind sie riesig“. Danach gehen sie in die Waschmaschine und laufen ein. Güney weiß genau, welche Größe dabei herauskommt. Die Ergebnisse sind bunt, warm und rutschen nicht. Ulrike Rittenauer, mit der sie sich den Stand teilt, bietet Dinkelkissen und originell bestickte Täschchen an. Und die Vierbeiner? Für sie gibt es etliche Angebote. Vom Leckerlistand – ein blonder Retriever hockt sehnsuchtsvoll
davor – über eine Hütte mit Leinen und Halsbändern bis hin zu Leckerchenbeutel und Seitentaschen aus Dingden, die Carina Scharfenberg (Die Halsbandfabrik) anbietet. Model „Bifi“, eine hübsche aber offenbar eher schlicht gestrickte Kavalier King Charles-Spanieldame, hilft mit treuem Blick und zarten Locken beim Verkaufsgespräch.
Geöffnet hat der Markt noch am Samstag und Sonntag, am heutigen Samstag dauert der Budenzauber bis 22 Uhr, am Sonntag endet er bereits um 20 Uhr. Um 19.30 Uhr beginnt am Sonntag in der Niederrheinhalle das Konzert „Musik gegen Mobbing“, die Initiative ist auch auf dem Markt vertreten.