Kreis Wesel. . Für 33 Millionen Euro entsteht am Asdonkshof in Kamp-Lintfort ein neues Werk. Es kostet 33 Millionen Euro und soll 2022 fertig sein.

In Sachen Biomüll wollen sich der Kreis Wesel und der Kreis Viersen zusammentun: Bis 2022 soll auf dem Gelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof in Kamp-Lintfort eine hochmoderne Anlage entstehen. Bereits im August 2016 haben die beiden Kreise dafür den „Bioabfallverband Niederrhein (BAVN)“ gegründet, der ab 2021 die Entsorgung der Bioabfälle aus beiden Kreisen organisiert.

Ausgelegt auf bis zu 30 Jahre Betrieb

67.500 Tonnen Biomüll soll die Anlage Jahr für Jahr bewältigen können. Sie ist für eine Dauer von 25 bis 30 Jahren angelegt und wird Strom Biogas und Kompost des Rottegrads III produzieren, ohne dass dabei flüssige Gärreste entstehen: Diese sind Nitratbelastet und wandern bislang noch legal auf den Acker. Ohnehin: In 30 Jahren kann sich technisch viel verändern. Aus diesem Grund ist die Anlage in Bausteinen angelegt, die ausgetauscht oder erweitert werden können. Platz genug ist dafür auf dem Grundstück Asdonkshof. Einer Modernisierung steht zwischenzeitlich nichts im Wege.

Mit der Planung – das Werk soll Düngeverordnung und Luftreinhaltungsrecht gerecht werden – ist das Aachener Ingenieurbüro pbo beauftragt. Deren Vertreter Dr. Marcel Grünbein hat dem Ausschuss für Bauen und Abfallwirtschaft des Kreises jetzt die technischen Details erläutert, die Anfahrtswege und Verarbeitungsprozesse Schritt für Schritt dargestellt.

Aktuelle Kompostierungsanlage ist überlastet

Laut Kreis Wesel ist die aktuelle Kompostierungsanlage am Asdonkshof schon jetzt nicht mehr in der Lage, die Biomüll-Mengen aus dem Kreis Wesel vollständig zu verarbeiten. Eine Sanierung wäre zu teuer, zumal durch moderne Technik mehr aus dem Biomüll geholt werden kann.

Schließen sich der Kreis Wesel und der Kreis Viersen zusammen und errichten die neue Anlage, würde sich das auf den Preis auswirken: Große Anlagen arbeiten preiswerter als kleine, die Tonne Bioabfall würde dann bei rund 80 Euro liegen, berichtet Grünbein dem Ausschuss, auch für den Gebührenzahler soll sich das Projekt lohnen.

Entscheidung fällt am 19. Dezember

33 Millionen Euro wird die Anlage kosten, knapp die Hälfte durch ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Den Rest teilen sich die beiden Kreise, die jeweils ein Darlehen von 7,75 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 28 Jahren zu einem Jahreszinssatz von 2,5 Prozent an den Bioabfallverband Niederrhein geben. Der Bauausschuss hat bereits grünes Licht gegeben, der Kreistag entscheidet am 13. Dezember. Zeitgleich entscheidet der Kreistag Viersen. Das letzte Wort liegt bei der Verbandsversammlung des BAVN am 19. Dezember.