Hamminkeln. . Die CDU-Mitglieder diskutieren über Merkel-Nachfolge. Norbert Neß und Charlotte Quik gehören zu den Delegierten, die entscheiden werden.
In einem ist man sich im CDU Stadtverband schnell einig, was die Wahl des oder der neuen CDU-Vorsitzenden angeht: Nur die drei prominenten Kandidaten – Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn – haben eine Chance auf den Posten. Ein klares Votum von der Parteibasis in der Stadt, wen der drei Kandidaten man denn nun an die Spitze der Parteien wählen sollte, bekommen die CDU-Landtagsabgeordnete Charlotte Quik und der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Norbert Neß allerdings nicht. Die beiden werden als Delegierte zum Bundesparteitag fahren, wo über die Nachfolge von Angela Merkel auf dem CDU-Chefposten entschieden werden soll.
Verdienste von Merkel werden hoch eingeschätzt
Merkels Verzicht auf diesen Posten beurteilt man bei der Hamminkelner CDU positiv, obwohl man die Verdienste der Kanzlerin durchaus hoch einschätzt. Im Sinne der Erneuerung der Partei, da sind sich die Mitglieder im Stadtverband relativ einig, bräuchte man aber eine neue Person an der Spitze. Zu den drei Prominenten Kandidaten haben die Mitglieder verschieden Pro- und Kontraargumente anzubieten.
Für Friedrich Merz spreche, nach Ansicht der Mitglieder, seine Erfahrung in der Wirtschaft, gegen ihn allerdings der Umstand, dass er sich lange aus der Parteiarbeit zurückgezogen hatte. Vor allem zeigten sich einige skeptisch in Bezug um den Hype, den es derzeit um seine Person gebe. „Wir wollen nicht das gleiche erleben, was der SPD mit Schulz passiert ist“, kommentiert eines der CDU-Mitglieder.
Jens Spahn polarisiert die Wähler
Annegret Kramp-Karrenbauer favorisierten einige, weil sie ihr eine große Führungsstärke zutrauen, in ihr jemanden sehen, der unterschiedliche Strömungen innerhalb der Partei ausgleichen kann und sie bei den Wählern in Umfragen vorne liege. Das große Manko aus Sicht einiger CDU-Mitglieder: Kramp-Karrenbauers Nähe zu Angela Merkel. „Mit ihr hätte man eine Fortsetzung der Politik, mit der wir derzeit nicht so erfolgreich sind“, hieß es aus den Reihen der CDU-Mitglieder.
Bei Jens Spahn sahen die Mitglieder auf der einen Seite seine fachliche Kompetenz und seine politische Erfahrung. Kritisiert wurde allerdings seine polarisierende Außenwirkung. „Man muss außerdem fragen, ob er in seinem Alter schon das Format und das Standing hat, um die Partei zu führen“, kam hier die Anmerkung aus dem Kreis der CDU-Mitglieder.
Basis mahnt mehr Beteiligung an
„Am Ende werden wir uns allerdings entscheiden müssen“, sagte Norbert Neß. Für den Bundesparteitag nehmen er und Charlotte Quik aus Hamminkeln einige Gedanken mit, nicht nur, was die Kandidaten angeht. Die Mitglieder mahnten auch an, man müsse die Basis mehr in Entscheidungen einbinden und die Wähler mitnehmen. Außerdem sollte man überlegen, ob man das Amt des Parteivorsitzenden nicht von der Kanzlerkandidatur trennen könnte. Bei der Frage nach der Nachfolge von Angela Merkel als Parteivorsitzende, sollte man vor allem Grabenkämpfe vermeiden. Denn am Ende könne die CDU alle drei der prominenten Kandidaten für die Zukunft gut gebrauchen.