Wesel. . Der städtische Dienstleister ASG rechnet mit steigenden Kosten. Restmüll, Friedhofsnutzung und Straßenreinigung werden wohl teurer.
Die Weseler müssen sich im kommenden Jahr wieder auf steigende Gebühren einrichten: Weil der städtische Dienstleiter ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen) für das kommende Jahr in einigen Bereichen mit steigenden Kosten kalkulieren muss, wird der Politik für die nächste Sitzung des Betriebsausschusses vorgeschlagen, die Friedhofs-, Restmüll-, und Straßenreinigungsgebühren anzuheben.
Bei der Abfallentsorgung zum Beispiel steigt der Gebührenbedarf für den ASG um 4,5 Prozent, das sind rund 417.000 Euro. Grund sind unter anderem steigende Personalkosten, die Lkw-Maut, die mit 6000 Euro zu Buche schlägt, aber auch ein zusätzliches, kleineres Müllfahrzeug samt Fahrer, das in engen Straßen eingesetzt wird, in den die größeren Müllfahrzeuge nicht mehr rückwärts fahren dürfen.
Weniger Beerdigungen auf Friedhöfen in Wesel
Auch steigende Benzinpreise und Mehrkosten bei Fahrzeug-Anschaffungen, die zur Unfallvermeidung mit Rückfahr- und Abbiegeassistenten ausgestattet sind, belasten die Kalkulation. Die Politik soll daher über eine Anhebung um zwei Prozent für den Restmüll entscheiden, Laub- und Biotonne sind ausgenommen. Für Gebührenzahler bedeutet das: Für ein 120-Liter-Gefäß bei 14-tägiger Leerung steigt die Gebühr von 291 auf 297 Euro, für das 240-Liter Gefäß von 582 auf 595 Euro. Die am häufigsten genutzte 80-Liter-Tonne wird bei 14-tägiger Leerung um vier Euro teuer (198 Euro).
Die Anhebung der Friedhofsgebühren erklärt ASG-Betriebsleiter Ulrich Streich mit einem Defizit in Höhe von knapp 90 000 Euro, das sich in den Jahren 2015 bis 2017 angesammelt hat. Der Grund: Es hat auf den Weseler Friedhöfen weniger Beerdigungen gegeben als kalkuliert. Um die Unterdeckung auszugleichen, sollen Bürger für die Nutzungsrechte mehr zahlen: Für ein Wahlgrab erhöhen sich die Gebühren um 100 auf 1350 Euro, das Urnenwahlgrab wird um 150 Euro teurer (auf 1300 Euro) und das Urnenkolumbarium steigt von 1700 auf 1850 Euro. Auch die Bestattungsgebühren erhöhen sich, für ein Wahlgrab beispielsweise von 600 auf 630 Euro.
Kolumbarium soll 2019 in Betrieb gehen
Das geplante neue Kolumbarium in der St. Franziskus Kirche hat der ASG für das kommende Jahr schon in seine Planung aufgenommen. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, so Ulrich Streich, können dort die ersten Beerdigungen vorgenommen werden. Die Kosten für eine Beisetzung werden zunächst mit 2700 Euro als Zielmarke veranschlagt. Dem muss die Politik jedoch noch zustimmen, so Streich. Der ASG kalkuliert für 2019 zunächst mit zehn Bestattungen im Kirchenschiff. Noch steht nicht fest, welche Kolumbarien dort aufgestellt werden, die Auswahl ist noch nicht getroffen, erläutert Ulrich Streich. Auch einige Umbauarbeiten stehen noch an.
Moderat soll die Anhebung der Beiträge für die Straßenreinigung ausfallen. Der Verwaltungsvorschlag sieht eine Anhebung von 91 auf 99 Cent pro Gebühreneinheit bei wöchentlicher Reinigung vor. Für ein 15 Meter-Grundstück an einer Anliegerstraße würde ein Anwohner jährlich statt 54,60 Euro gut fünf Euro mehr zahlen, rechnet Streich vor. Grund für den Aufschlag sind steigende Personalkosten und ein Minus aus 2017.
Betriebsausschuss tagt am 22. November
Der Betriebsausschuss berät über die Gebühren am 22. November. Thema ist auch der Wirtschaftsplandes ASG für 2019, der angesichts steigender Aufwendungen bei Straßen- und Grünflächenunterhaltung ein Minus von 137 000 Euro aufweist.