Wesel. . Das Katholische Bildungsforum hatte zu einem ganz besonderen Konzert mit dem bundesweit bekannten Pater Anselm Grün und Meditation eingeladen
„Viel Glück und viel Segen!“ Wer das wünscht, bei welcher Gelegenheit auch immer, meint es gut mit dem anderen, drückt Verbundenheit aus. In die Kirche St. Mariä Himmelfahrt hatte das Katholische Bildungsforum Wesel eingeladen zu einem Konzert mit Meditation – und mit einem besonderen Gast: Der bundesweit bekannte Benediktiner-Pater Anselm Grün war dafür nach Wesel gekommen.
Sehnsucht der Menschen
Zugleich war dies wohl die letzte große Veranstaltung in dieser Kirche in ihrer jetzigen Art vor dem geplanten Umbau. Das Motto lautete „Du bist ein Segen“. Die Sehnsucht der Menschen nach Segen und dem „Gesegnet werden“ ist schon immer enorm. Es ist der Wunsch, von Gott angenommen zu sein und auf seinen Schutz zu vertrauen.
Für Pater Anselm Grün steht schon lange fest: Jeder Mensch kann segnen und jeder kann für den anderen zum Segen werden. Er muss es schließlich wissen, denn er ist geistlicher Leiter des Recollectio-Hauses für Priester und Ordensleute und verwaltet die Abtei Münsterschwarzach.
Es gibt vielerlei Arten des Segens
Mit Texten und Musik wurde an diesem Abend der Segen erlebbar. Zwischen Anselm Grüns Erläuterungen spielte Hans-Jürgen Hufeisen auf der Blockflöte. Dazu begleitete ihn - entgegen der Ankündigung von Oskar Göpfert - Thomas Strauß, Kantor aus Oppenau im Schwarzwald, am Piano. Die beiden harmonierten zusammen. Die Akustik war bestens.
Musik ist auch eine Art Segen, der das ganze Haus erfüllt, meinte der Pater. Es gebe aber auch andere Arten von Segen wie Morgen-, Abend- und Haussegen. Aber auch der Reise-Segen werde oftmals von Laien verteilt. Kinder seien ein Segen und sehnen sich nach Segen, da sie gute Worte für Schule und Ausbildung benötigen.
Spiel auf zwei Blockflöten
Anselm Grün erwähnte, dass bereits in der Schöpfungsgeschichte erstmals vom Segen die Rede sei. Segen ist Fruchtbarkeit, damit etwas aufblüht. Aber auch die Schönheit sei ein Segen, die gut tue. Wunderbar ausgearbeitete Melodien wie „In dir ist Freude“, „Wach auf mein Herz und singe“ und zwei Choräle von Johann Sebastian Bach, aber auch eigene Kompositionen von Hans-Jürgen Hufeisen erfüllten den Kirchenraum.
Beim Spatzen-Menuett „Wenn ich ein Vöglein wär“ spielte er in recht flotter Weise gleich auf zwei verschiedenen Blockflöten und beim Choral „Verleih uns Frieden gnädiglich“ wandte er sich dem Kreuz zu.
Umarmt von der Musik
„Lassen Sie sich umarmen von der Musik und lassen sie den Segen in sich eindringen“, bat der Pater. Solist Hufeisen spazierte musizierend mit „Nun ruhen alle Wälder“ durch den Mittelgang der Kirche.
Anselm Grün entfaltete Aspekte des Segens, die die Bibel und die geistliche Tradition anbieten. Er berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen mit Menschen jeden Alters. Zudem erklärte er die verschiedenen Formen des Segens und des Segnens, die sich auf das tägliche Leben beziehen.
Ein wunderbarer Abend, an dem man seine Seele baumeln lassen konnte.