Hamminkeln. . Vor allem Romane und Krimis gingen gut über den Ladentisch. Die Veranstalter erlebten aber auch einige Überraschungen.

Über mangelnden Andrang konnte sich der Brüner Büchermarkt noch nie beklagen, aber in diesem Jahr war ein neuer Rekord am Forum Brünen greifbar nahe: Schon weit vor 10 Uhr hatte sich eine Schlange von mehr als 80 Personen gebildet – und am Nachmittag waren schon weit mehr als 500 Besucher gekommen, um ihre Bücherregale aufzufüllen.

In mehreren Räumen fanden die Bücherliebhaber alles, was das Leserherz begehrt: Vom Kochbuch bis zu erotischer Literatur war alles penibel geordnet zum Kilopreis von drei Euro erhältlich. „Viele Besucher schaffen es beim ersten Mal nicht, alle Bücher zu tragen und müssen ein paar Mal kommen“, erzählt Anneliese Hecheltjen, die wie schon in den Vorjahren die Organisation des Büchermarktes übernommen hatte.

Alle packen mit an

Auch die zwölfjährige Leni musste mit anpacken, um den Lesehunger ihrer Oma zu stillen. Nicht weniger als drei Kilo Bücher sollen dazu beitragen, die kommenden Winterabende mitzugestalten. „Aber für mich habe ich auch ein paar Bücher eingepackt“, verrät die junge Dame. Vor allem Romane und Krimis gingen gut über den Ladentisch. Aber auch Lokalgeschichte verkaufte sich diese Mal gut.

Und man konnte auch Überraschungen erleben: „Die Karl-May-Bände hatte ich gar nicht mitgenommen. Und schon gleich am Anfang wollte jemand unbedingt Karl May“, schmunzelt Anneliese Hecheltjen. Also nix wie rein ins Auto, um vom heimischen Hof die Karl-May-Kiste zu holen. Auch über den reißenden Absatz von alten Krimis wie Maigret-Romanen wunderte sich die Frau an der Waage, mit der der Preis für die Bücher ermittelt wird.

Landjugend half bei der Vorbereitung

Vorbereitung ist alles beim Brüner Büchermarkt: Innerhalb eines Abends müssen die in den letzten Jahren gesammelten Bücher auf der Verkaufsfläche angeordnet werden. Wie jedes Mal hatten die Brüner Landfrauen sich auch diesmal Hilfe geholt: „Die Landjugend hat sich gestern die Kisten zugeschmissen“, berichtet Anneliese Hecheltjen vom Aufbau. Und was aufgebaut wurde, wird am Abend auch wieder abgebaut – schon am nächsten Tag geht der Unterricht in der Schule wieder los.

„Viele Besucher haben Listen mit ganz bestimmten Bücherwünschen“, weiß die Vorsitzende der Brüner Landfrauen, Anja Neuenhoff-Eimers, zu berichten. Aber auch Zufallsfunde beim Stöbern gingen reichlich über den Tisch.

Eine auch dieses Mal rundum gelungene Veranstaltung ging um 18 Uhr zu Ende – und nach dem Büchermarkt ist vor dem Büchermarkt: ab sofort können die Brüner wieder ihre Schätzchen bei Anneliese Hecheltjen abgeben, damit in zwei Jahren die Besucher wieder finden, was sie schon immer lesen wollten.