Kreis Wesel. . Tierfreunde fordern vom Kreis eine Katzenschutzverordnung – sie sammeln jetzt Daten aus dem gesamten Kreis und bitten Helfer, sich zu melden.
Frei lebende Katzen, krank, unterernährt und scheu – an vielen Stellen im Kreis Wesel gibt es sie. Etliche Menschen kümmern sich um die Tiere, füttern, fangen sie ein und sorgen für eine Kastration. Nachhaltig ist das nicht, sagen Dagmar Ewert-Kruse, sachkundige Bürgerin der FDP im Weseler Stadtrat, FDP-Fraktionschef Peter Berns, Tierheimleiterin Gaby Wettläufer und Karin Obbink, Vorsitzende des Vereins Straßenkatzen Wesel-Hamminkeln. Sie fordern eine Katzenschutzverordnung für den Kreis Wesel, haben dafür auch die Sympathie der Kreistagsfraktionen erhalten.
Katzenfreunde vernetzen sich
Nur die Kreisverwaltung wolle nicht so recht. Jetzt bitten die Aktiven alle Initiativen und auch einzelne Bürger, die sich im Kreis Wesel um frei laufende Katzen kümmern, sich zu melden. Voraussetzung dafür, dass der Kreis eine solche Verordnung erlässt, ist der Nachweis, dass zahlreiche Tiere erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden, Krankheiten, Verletzungen, Traumata, Unterernährung oder ähnliches erleiden. Ewert-Kruse und ihre Mitstreiterinnen wollen die Zahlen der eingefangenen und kastrierten Katzen seit 2016 dokumentieren um zu erreichen, was in anderen Kreisen schon möglich ist. Sie halten für die Tierfreunde einen Bogen bereit, um die notwendige Statistik vorlegen zu können. „Wir brauchen Zahlen, Daten Fakten“, sagt Obbink. Auch Plätze und Orte, wo Katzen gesehen oder vermutet werden, sind willkommen, selbst anonym.
Rechtssicherheit für die Ehrenamtler
Was würde eine solche Katzenschutzverordnung bringen? Rechtssicherheit für Vereine und Privatleute, die derzeit Tiere einfangen und kastrieren, immer mit dem Risiko, vom Besitzer angezeigt zu werden. „Wenn eine Katze nicht gechippt ist, erkennen Sie nicht, ob sie einen Besitzer hat – auch nicht am Gesundheitszustand“, sagt Ewert-Kruse. Eine Verordnung würde vorschreiben, dass frei laufende Katzen kastriert und registriert sein müssen. Sie gäbe den Ehrenamtlern Rechtssicherheit.
Das Problem wird immer schlimmer
Frei laufende Katzen ohne menschliche Betreuung bilden „Nester“. Leer stehende Häuser, Schulen, Keller sind ihr Zuhause. Ziel der Tierschützer ist es, die gesamte Kolonie einzufangen, zu kastrieren und wieder frei zu lassen. „Nach ein paar Jahren ist das Problem erledigt“, sagt , Karin Obbink. Gaby Wettläufer nennt den Yachthafen, wo das gelungen ist. Negativbeispiel ist ein Hof in Büderich, auf dem 35 erwachsene Katzen leben und ungezählte kranke Jungtiere, niemand weiß wohin mit ihnen. Und das ist nur ein Ort von vielen, „es wird immer schlimmer“.
Wer sich in den Kommunen des Kreises Wesel um freilaufende Katzen kümmert, melde sich bitte per Internet unter
Katzenschutzverordnung@wesel-now.de oder bei Karin Obbink, 0176/24 96 98 65 Die Aktiven benötigen Zahlen und Daten, um ihre Forderung nach einer Katzenschutzverordnung zu untermauern.