Hamminkeln. . Seit zehn Jahren gibt es den Verein Bürgerbus Mehrhoog. Die Anfänge waren schwierig, doch jetzt ist dieses Stückchen Mobilität eine Institution.
Mehrhoog ist mobil – und das mittlerweile schon seit zehn Jahren. Am Samstag feierte der Verein Bürgerbus Mehrhoog in der modernen Begegnungsstätte des Dorfes mit zahlreichen Gästen seinen zehnten Geburtstag.
Schöne Momente im Alltag
Nach einem Sektempfang begrüßte Vereinsvorsitzender Peter Timm das
interessierte Publikum und alle Beteiligten, die den Verein bei den Feierlichkeiten unterstützt haben. Er berichtete: „Ich bin leider erst seit knapp vier Jahren dabei, aber ich könnte schon fast ein Buch schreiben. Vom ersten Tag an hat mir das Fahren im Bus Spaß gemacht.“
Das liege vor allem an der Freundschaft und Gemeinschaft, die innerhalb des Vereins herrsche, so Timm. Und an den schönen Momenten im Alltag: „Wenn man an der Schule steht und die Kinder mit den Worten „Da ist ja mein Lieblingsbusfahrer!“ einsteigen, geht einem das Herz auf. Seit sechs Monaten ist der Vorsitzende im Amt und entschuldigte sich zunächst bei den Fahrern, dass er „alles umkrempelt“.
Neue Strecke, neues Kassensystem
Seit einigen Tagen befährt der Bürgerbus eine neue Strecke, außerdem wurde das Kassensystem erneuert. Damit wird es in Zukunft möglich sein, zu ermitteln, wie gefragt welche Haltestelle ist und wer wo einsteigt oder aussteigt.
Laut neuem Fahrplan können die Fahrgäste nun von Mehr-Ortsmitte bis
zum Lühlerheim oder zum Voshövel fahren – früher brauchten sie dafür zwei Tickets, nun zahlen sie einmalig drei Euro.
Monatskarte ist Zukunftsmusik
Ein wenig Zukunftsmusik ließ Vorsitzender Timm auch anklingen: „Eine Monatskarte einzuführen, das wäre ein Gedanke.“ Doch bis dahin bedankte er sich erst einmal bei allen engagierten Fahrern und deren Familien, ohne die all das nicht möglich wäre.
Johannes Peters, Vorgänger von Peter Timm, war von Anfang an beim Bürgerbusverein dabei. Er blickte auf die Geschickte des Vereins zurück: „Wir haben mit vier Leuten angefangen. Der Anfang war schwer, wir hatten schlechte Prognosen.“ Zuerst war nicht klar, wo man den Bus abstellen soll – aus der vermeintlichen Übergangslösung mit dem Parkplatz auf dem Gelände des Wasserverbands ist eine gute Dauerlösung geworden.
Warten auf dem 100 000. Fahrgast
Mittlerweile ist das Team auf 55 Fahrer und Fahrerinnen angewachsen und alle Zweifel sind beseitigt. Das klappte nur mit der Unterstützung durch die Fahrgäste, wie Peters betonte: „Danke an alle, die dem Bürgerbus die Treue halten. Anfang 2019 erwarten wir unseren 100 000. Fahrgast.“ Für Franz Heckens, Vorsitzender des Vereins Pro Bürgerbus NRW, war schon immer klar, dass der Bus in Mehrhoog eine Erfolgsgeschichte werden würde: „Wir haben uns nie Sorgen darum gemacht, ob das Projekt hier gut angenommen wird.“
Lob aus der Politik für den enormen Einsatz
Zufrieden mit der Entwicklung der Bürgerbus-Geschichte in Mehrhoog sind auch Landrat Ansgar Müller und der Hamminkelner Bürgermeister Bernd Romanski. Beide drückten ihre ausdrückliche Anerkennung für den „enormen Einsatz“ aller Beteiligten aus und freuten sich, dass die Mobilität als „wichtiges Gut für das Leben im ländlichen Raum“ für die nächsten Jahre gesichert ist.
„Ich finde es toll, dass die Hamminkelner immer mit anpacken und sich konstruktiv einbringen“, ergänzte Romanski. Ansgar Müller lobte die Barrierefreiheit der Busse und wünschte ihnen weiterhin „allzeit gute Fahrt“. Die musikalische Unterstützung durch den Mehrhooger Männerchor und das gesellige Beisammensein bei leckeren Häppchen rundeten die Jubiläumsveranstaltung ab – ein guter Start für weitere, erfolgreiche Jahre.