Wesel. . Ob es tatsächlich umgesetzt wird, hängt davon ab, ob es eine entsprechende Förderung gibt. Fließt sie nicht, könnte auch ein Abriss erfolgen.
Viele Weseler mögen sie sehr, die Terrasse des Otto-Vorberg-Hauses am ehemaligen Lippehafen Fusternberg. Doch schon seit einiger Zeit ist eine Umnutzung des Gebäudes im Gespräch, jetzt gibt es nach mehreren Workshops ziemlich konkrete Ideen. Ein Studentenprojekt an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe im Bereich Landschaftsarchitektur lieferte sie. Zum Beispiel den Auenpfad zum nicht weit entfernten alten Wasserwerk. Oder den Ökospielplatz und das Überflutungsmodell. Auch ein Hafencamp wurde angedacht, denn die bisherigen Schlafmöglichkeiten werden wohl aufgegeben, wie der Vorstandsvorsitzende des Lippeverbands, Dr. Uli Paetzel, im Beisein von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp erläuterte. Ein derartiges Gästehaus dürfte nicht rentabel sein, denkt er. Möglich, aber noch nicht abschließend geprüft, sei ein Campingplatz am Wasser.
Stattdessen soll das Lippe-Umweltzentrum auf drei Säulen aufgebaut werden, damit es sich langfristig trägt. Ausstellung und Informationen über die Lippe als Natur- und Kulturlandschaft, der Hochwasserschutz und der Klimawandel ist eine, das Thema Bildung die zweite. Dabei geht es um die Einbindung von Schulen und Hochschulen und so genannte Mint-Programme (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Ein Forscherlabor und mehr sind möglich. Säule drei steht unter dem Oberbegriff Kommunikation und Kooperation. Es könnten sich Menschen aus dem Naturschutz, der Landwirtschaft und Kommunen an der Lippe begegnen.
Gastronomie soll bleiben
Die Gastronomie ist weiter Bestandteil der Planungen des Hauses, das es so bislang an keiner Stelle des Flusses gibt. Und auch der Kanusport soll hier weiter angesiedelt sein.
Paetzel hofft, dass das Land ein eigenes Interesse an der Umsetzung in Wesel hat und spricht von mindestens einem sechsstelligen Investitionsbetrag. Dann würde aus den vielen Gedankenspielen am Ende ein einzigartiges Angebot, das in etwa einem Jahr angegangen werden dürfte.
Fachausschuss tagt am 12. September
Der Ausschuss für Stadtentwicklung wird sich mit dem Thema in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 12. September, um 16.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses befassen. Dann werden alle Mandatsträger auf denselben Kenntnisstand gebracht, denn zuletzt gab es immer wieder Fragen, was aus dem Otto-Vorberg-Haus einmal werden soll, so Westkamp.
Bislang sei der Kreis Wesel mit so genannten zdi-Angeboten (Zukunft durch Innovation.NRW zur Gewinnung von Jugendlichen für Mint) unterversorgt. So könne zudem das Bildungsangebot der Biologischen Station im Kreis Wesel ausgebaut werden. Die günstige Lage nahe der Lippemündung und an der Römer-Lippe-Route eröffne weitere Zielgruppen im Bereich Tourismus und Umweltbildung.
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1948 wurde die Baugenehmigung für ein Jugendheim der Falken erteilt. 1957 kam eine Hausmeisterwohnung hinzu, 1965 begann die Nutzung des Kanuverbands NRW und der Kanufreunde Lippe als Sport- und Schulungszentrum (Otto-Vorberg-Haus). Zum Jahresbeginn übernahm der Lippeverband die Sportschule.