Wesel. . Das Weseler Weinfest hat sich gut etabliert. Die teilnehmenden Winzer loben die Probierfreudigkeit ihrer Kunden und die gemütliche Atmosphäre.

Am Wochenende bot sich den Weselern eine ganz besondere Möglichkeit zum geselligen Beisammensein: Das Weinfest lockte Weinfreunde und solche, die es noch werden wollen, in die Hansestadt.

Vor dem Berliner Tor tummelten sich einige Stände mit verschiedenen Bewirtungsangeboten und zahlreichen Sitzplätzen, teilweise sogar überdacht. Regen mussten die Besucher zum Glück nicht befürchten – stattdessen konnten sie bei herrlichem, nicht zu warmen, Sommerwetter einen guten Tropfen genießen. Dabei hatten die Gäste die Wahl zwischen sieben unterschiedlichen Weingütern, die ihre köstlichen Produkte an ihren Ständen unter die Leute brachten.

„Die Weseler probieren gerne viel aus“

Vom roten Dornfelder über den Spätburgunder Rosé bis hin zum weißen Riesling war alles vertreten. Neben Weinen konnten die Besucher des Festes unter anderem auch Winzersekt, Traubensaft oder Weinbergs-Pfirsich-Likör probieren. Winzer Michael Runkel, Besitzer des Weinguts Eberle-Runkel aus dem Rheinland-pfälzischen Appenheim, weiß: „Die Weseler probieren gern viel aus.“ Schon von Anfang an war er beim Weinfest vertreten, schätzt den Kundenkontakt vor Ort: „Beim Ausliefern ist selten Zeit für Gespräche. Hier kann man auch mal ein bisschen schnacken oder Neues vorstellen.“

Auch Karlfried Weyl, Besitzer vom Weingut Weyl aus dem Rheinland-pfälzischen Weinsheim, schätzt die Weseler Kundschaft: „Die Gäste sind immer sehr nett, es ist eine friedliche Veranstaltung mit regionalem Charakter und ruhiger, gemütlicher Atmosphäre.“ Er war ebenfalls Anbieter der ersten Stunde und bestätigte die positive Entwicklung, die das Weinfest in Wesel bisher durchlaufen hat: „Anfangs war es noch schwierig, es waren zu viele Stände bei zu wenig Nachfrage. Aber mittlerweile hat es sich sehr gut etabliert und war schon zur Eröffnung am Freitag bis auf den letzten Platz gefüllt.“

Grauburgunder und Sauvignon Blanc sind beliebt

Dazu trug auch die Location bei, denn durch die Sperrung der Straße konnten die Besucher der Fußgängerzone bis zum Weinfest flanieren, ohne auf den Verkehr achten zu müssen. Karlfried Weyl berichtete von den ungeschlagenen Wein-Favoriten der Gäste: „Grauburgunder und Sauvignon Blanc sind besonders beliebt. Der Sauvignon war aber leider schnell leer, denn unsere Ernte wurde stark durch Frostschäden dezimiert. Generell kann man sagen, dass regelmäßige Weintrinker eher trockene Weine bevorzugen, während Gelegenheitsweintrinker liebliche Aromen präferieren.“

An dieser Stelle räumte er gleich mit einem weit verbreiteten Irrtum auf: „Dass süßer Wein Kopfschmerzen verursacht, ist ein Mythos. Es hängt vom Wein ab, nicht von der Süße.“ Egal, was man lieber mag: Zum Wein gehören traditionell Käse oder andere, herzhafte Häppchen. Die konnten an drei Gastronomiebuden erworben werden. Neben Oliven, Käse und Brezeln wurden der Elsässer Flammkuchen mit unterschiedlichem Belag oder Pfälzer Spezialitäten wie Saumagen, Bratwurst oder Winzersteak angeboten.