Hamminkeln. . Viele Mehrhooger kamen zum Dorfplatz, um in gemütlicher Runde zusammenzusitzen und zu späterer Stunde die Tanzfläche zu erobern.

Ein Fallschirm, mehrere Cocktail- und Getränkestände, Stehtische, Sitzbänke, die Tanzfläche und ein Wagen mit DJ Simon Giese – das war der Rahmen beim Biwak des Bürgerschützenvereins Mehrhoog, das nicht nur zahlreiche Vereinsmitglieder, sondern auch viele Menschen aus der Ortschaft auf den Dorfplatz lockte.

„Die Geselligkeit, wir treffen viele Leute, die wir kennen, ein nettes Ambiente und immer gute Musik“ sei das, was er an dem Abend so gut finde, meinte der Mehrhooger Holger Niermann-Roloff. Inge Thiel genoss als alte Mehrhoogerin, die jetzt in Emmerich lebt, „mit alten Leuten“ das Wiedersehen: „Da kommt man gerne zurück.“ Und Monika Teschke und ihr Mann Alfred fanden das Fest „für die Dorfgemeinschaft wunderbar. Es ist für jeden. Und wir tanzen auch auf alles“, lachte die 70-Jährige.

Die Jungschützen finden 1996 mit dem Biwak an

Auch die aktuelle Schützenkönigin Yvonne Backes hatte den Weg an den Platz gefunden. „Ich bin jetzt schon begeistert“, ihr war die Vorfreude auf den Eröffnungstanz anzumerken: „Ich hoffe, es wird angenehme Musik sein.“ War es. „Das Biwak haben damals 1996 die Jungschützen initiiert - früher war es an der Hogenbruch-Halle, das war aber etwas abgelegen“, beschrieb die Kassiererin Christel Kisters die Entwicklung des Biwaks von damals bis heute. „Heute ist das der aktuelle Standort – zum Trinken, Reden, Feiern und um Spass zu haben.“

Mit einer Veranstaltung wie dieser versuche man als Schützenverein natürlich, „eine Heimatverbundenheit zu schaffen“, unterstrich Pressewartin Yvonne Hein. „Das dient der Geselligkeit, natürlich auch der Werbung neuer Mitglieder.“ Der Verein habe sich in den vergangenen Jahren sehr geöffnet. „Das sind keine kleinen Zirkel mehr, die oft so geschlossen und elitär waren“, beschreibt sie den Wandel, den ein Schützenverein wie Mehrhoog in den vergangenen Jahren durchlaufen habe.

Nur alte Menschen und Blasmusik? Stimmt nicht

Mit den diversen Veranstaltungen wie dem Schützenfest, dem Nikolausmarkt, dem Erntedank oder auch der Aktion „Sauberes Dorf“, wo man viele Kinder mitnehme, versuche man die verschiedenen Generationen des Dorfes anzusprechen. „Wir würden natürlich gerne auch die Dazugezogenen als Aktive gewinnen“, meinte Hein. Die Vorstellung, dass Schützen „alte Menschen sind und es nur Blasmusik gibt“, die sei passé.

In dem Sinne sei der Wandel im Vorstand zu erklären. Mit Markus Grüneboom war 2018 zuletzt ein 25-Jähriger als stellvertretender Vorsitzender dazugestoßen: „Ich war früher Jungschützenführer und hab’ gedacht, ich versuch hier was anzukurbeln und mit jungen Blut etwas beizutragen.“

Und bald gibt es wieder einen eigenen Schießstand

Immerhin verfüge der Verein bei 450 Mitgliedern über 80 junge Mitglieder unter 25 Jahren. „Und mit dem neuen Schießstand an der Feuerwehr wollen wir wieder ein regelmäßiges Schießtraining aufbauen und damit die Jugend wieder an uns binden.“

Nach der Schließung der Traditionsgaststätte „Pollmann“ vor zwei Jahren sind die Schützen des BSV Mehrhoog ohne Vereinslokal und verfügen nicht mehr über eine Schießbahn, können aber bald den Keller der Feuerwehr nutzen. Der muss aber noch aus eigenen Mitteln ausgebaut werden - wozu der Biwak mit seinen Einnahmen beitragen soll. „Und 2020 wollen wir dann zu unserem 120-jährigen Jubiläum voll auftrumpfen“, ergänzte Hahn.