Wesel. . Im Marien-Hospital gibt es neben der Frühgeborenen-Station weitere Angebote für Eltern und Kinder – bei Bedarf auch nach der Entlassung.
Echte Wonneproppen sind sie geworden, die Zwillinge Hans-Haakon und Josephine-Charlotte. Von ihrem Falt-Bollerwagen aus - ein Sondermodell für Babys - haben sie den perfekten Überblick über den Garten des Marien-Hospitals. Jede Menge Eltern mit ihren Babys und Kleinkindern tummeln sich beim alljährlichen Frühchenfest, zum Spielen oder um Erfahrungen aus dem Leben mit ihren Kleinen auszutauschen, die nach einem Frühstart die erste Etappe ins Leben gemeistert haben. „Es ist eine Freude, alles ist reibungslos gelaufen“, resümiert Lara Neumann aus Schermbeck die Entwicklung ihrer Zwillinge. Dank der intensiven Betreuung in den ersten Lebenswochen haben sich die beiden prächtig entwickelt.
Ziemlich abrupt mussten die Kinder Anfang Februar auf die Welt geholt werden – sieben Wochen zu früh und mit einem Geburtsgewicht von 2280 und 2230 Gramm. Für die jungen Eltern Dennis und Lara Neumann brachte das natürlich erst einmal viele Sorgen und Fragen mit sich. Vier Wochen mussten Hans-Haakon und Josephine-Charlotte auf der Frühchen-Station bleiben, der kleine Junge hatte Probleme mit dem Herzen und Atempausen, musste behandelt werden. „Das hat super geklappt“, sagt seine Mutter heute blickt zufrieden auf die Zeit im Krankenhaus zurück: „Wir sind super umsorgt worden. Die Schwestern waren immer ansprechbar und wir haben uns in allen Belangen ernst genommen gefühlt.“
Schonendes Behandlungskonzept
Den Frühstart haben die Zwillinge, die mittlerweile jeweils mehr als sechs Kilo auf die Waage bringen, gut weggesteckt – so gut, dass die junge Familie nach der Entlassung im März nun zum Fest erstmals wieder das Hospital besucht.
Viele der Kinder, die anfangs auf der Station ein wenig Hilfe auf dem Weg ins Leben brauchen, entwickeln sich anschließend ohne oder mit geringen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, erklärt Oberarzt Arnd Jacobs. Auf der Neonatologie werden Kinder versorgt, die ab der 29. Schwangerschaftswoche geboren wurden.
Entscheidend für die weitere Entwicklung sei die Vorgeschichte in der Schwangerschaft, so der Arzt. Das Konzept auf der Station: Möglichst sanfte und schonende Behandlung, möglichst wenig Stress und Belastung für die Kleinen bei den Untersuchungen. Bis zu neun Kinder haben im Intensivbereich Platz, nochmal bis zu neun im Beobachtungsbereich.
Für Familien, deren Nachwuchs bereits entlassen wurde, bietet das Hospital den Frühchentreff und die Betreuung durch die Frühförderstelle an. Ein Angebot, das für Familie Benninghoff aus Voerde eine Hilfe ist. Pauline, ist heute 16 Monate alt, fröhlich und sehr neugierig auf die Welt um sie herum. Acht Wochen vor dem geplanten Termin erblickte sie unfreiwillig das Licht der Welt, nachdem die Ärzte festgestellt hatten, dass sie im Mutterleib nicht mehr optimal versorgt wird.
Pauline ist immer mittendrin
Die Diagnose einige Tage nach der Geburt, bei der Pauline gerade einmal 1720 Gramm wog, traf die Eltern unerwartet: Pauline hat Trisomie 21. Doch auch in diesem Fall konnte das Team die jungen Eltern unterstützen, wie Mutter Jasmin berichtet: „Dr. Jacobs war immer ansprechbar, wir fühlten uns gut aufgehoben nach der Diagnose und uns wurden viele Ängste genommen.“ Wichtig sei, so die junge Mutter, dass ihre Tochter gut begleitet wird und viel in Kontakt mit anderen Kindern ist. „Sie ist immer mittendrin.“ Die Familie besucht neben der Frühförderstelle auch den Frühchentreff und freut sich über Paulines Entwicklung, denn sie ist, wie Mutter Jasmin versichert, „ein echter Sonnenschein und hat immer gute Laune“.