Hamminkeln. . Die alte Überquerung ist bei Hochwasser ein Risiko und zudem marode. Pendler müssen im kommenden Jahr Ersatzbusse nehmen.
Schwere Zeiten kommen im nächsten Jahr auf die Hamminkelner zu, die mit dem Zug von Hamminkeln und Dingden nach Bocholt oder Wesel pendeln. Die Eisenbahnbrücke, die die Issel zwischen Ringenberg und Weikensee quert, ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden.
Baustart im April
Vor zwei Jahren hatte sich die Brücke, die sehr dicht über die Issel führt, während der Starkregenereignisse als echtes Hindernis erwiesen. Das Hochwasser wurde vom Brückenkörper quasi gestaut und sorgte vor allem bei den Anwohnern für Herzrasen, die um ihr Hab und Gut fürchteten.
Auch die Brücke selbst wurde an einigen Stellen unterspült. Nun soll eine neue Querung her, die auch bei Hochwasser den Ansprüchen besser gerecht wird. Im Bauausschuss stellten Sebastian Brinkmann, Leiter der Anlagenplanung Regionalnetze Münster der Deutschen Bahn und Jörg Sevenich vom Projektbüro BUNG Ingenieure die Planungen vor.
So soll am 24. April mit dem Bau begonnen werden, die Nacharbeiten sollen bis zum Jahresende dauern, der Bahnverkehr wird, so die Planung, bis zum 8. September 2019, wieder fließen. Während der Bauzeit, so Brinkmann, wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Details stehen zwar noch nicht fest, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Busse die gesamte Strecke zwischen Wesel und Bocholt pendeln werden.
Die Arbeiten sind mit intensivem Lärm verbunden
Lärmintensiv werden die Arbeiten vor allem in den ersten vier Wochen sein, wenn die alte Brücke abgebaut wird und im späteren Verlauf noch einmal für zwei Wochen während der Gleisbauarbeiten.
Denn im Zuge des Neubaus wird das vorhandene Gleis um 50 Zentimeter angehoben, um mehr Platz für eventuelles Hochwasser unter der Brücke zu schaffen. Außerdem wird die Brücke von bisher 12,72 Meter auf 17 Meter verlängert, um den Flussquerschnitt zu verbreitern. Selbigen wird die Deutsche Bahn nicht anfassen, aber der Brückenneubau ist bereits so ausgelegt, dass hier auch Maßnahmen zum Hochwasserschutz angegangen werden können. „Die Brücke sollte die nächsten Jahrzehnte dem Hochwasser Rechnung tragen“, zeigte sich der Bahn-Experte vor der Kommunalpolitik optimistisch.
Zur Not gibt es Ersatzwohnraum, verspricht die Bahn
Sollte die Lärmbelästigung für die unmittelbaren Anwohner an der Isselstraße unerträglich werden, werde die Bahn für Ersatzwohnraum sorgen, versprach Brinkmann. Die Baustelle wird per Baustraße von der Hauptstraße aus erschlossen. Einige Fertigteile der Brücke werden auf einer Wiese hinter der Isselstraße gelagert. Die Eigentümer haben bereits ihr Einverständnis signalisiert.