Wesel. . Nur eine Stunde und 15 Minuten dauerte die Hauptversammlung heute. Kritische Aktionäre gab es diesmal nicht. Es lief harmonisch ab, hieß es.

Das waren die Aktionäre und Aktionärsvertreter des Bauvereins Wesel zuletzt nicht mehr gewohnt: Nur etwa eine Stunde und 15 Minuten dauerte es, dann war die Hauptversammlung im Waldhotel Tannenhäuschen vorbei. Und das, wie Franz Michelbrink, nebenamtlicher Vorstand, danach mitteilte, bei Beschlüssen, die mit deutlich über 90 Prozent Mehrheit gefasst wurden.

Für die Zukunft gut gerüstet

Der Bauverein sei stabil aufgestellt und für die Zukunft gerüstet, sagt er. Modernisierung und Investition in bestehende Immobilien hätten zur Folge, dass es bei den Bauvereinswohnungen kaum Fluktuation gebe. Jetzt werde das Projekt an der Kreuzstraße (ehemals Kreiswehrersatzamt) weiter vorangetrieben, wo voraussichtlich ab Oktober 38 barrierefreie Wohnungen gebaut werden, die im Mai 2020 fertig sein sollen. Und es würden noch weitere Bauaktivitäten ins Auge gefasst, so Michelbrink.

Sehr zufrieden äußerte sich auch SPD-Fraktionschef Ludger Hovest als Aktionär. Er schaue auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, in dem sich gezeigt habe, dass der Bauverein ein unverzichtbarer Bestandteil in Wesel ist. Er biete guten Wohnraum für Menschen, die nicht so viel Geld haben. Ebenfalls wohlwollend blickt Hovest auf die letzten beiden Jahre, in die er und seine Mitstreiter sehr viel Energie „in die Vertreibung von Heuschrecken“ gesteckt hätten. Ein Dankeschön gelte allen, die dabei halfen. Nun könne der Bauverein in Ruhe weiter arbeiten und etwas für die Stadtentwicklung tun.

2308 Wohnungen und 319 Garagen

Die Vorstände Norbert Haeser und Franz Michelbrink legten jede Menge Zahlen vor: So stieg das Betriebsergebnis im vergangenen Jahr von 745 000 auf 854 000 Euro. Die Leerstandsquote sank weiter, lag am Jahresende bei 0,9 Prozent (2016: 1,6 %). Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 41,5 Prozent (40,9 %). Der Anteil der Mieterwechsel war mit 10,2 Prozent erfreulich niedrig.

Insgesamt betreuten die Mitarbeiter des Bauvereins mehr als 150 000 Quadratmeter Fläche. Dahinter verbergen sich 2308 Wohnungen, 28 Gewerbeflächen sowie 319 Garagen und Stellplätze.

Wohngruppe an der Leipziger Straße

In die Modernisierung und Instandhaltung der Immobilien wurden im vergangenen Jahr 4,27 Millionen Euro investiert, was 28,43 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche entspricht. Damit sei der Bauverein auch Motor der heimischen Wirtschaft.

Fertig gestellt wurden die Wohnungen an der Leipziger Straße 7-11. Hier leben seit September 2017 zwölf Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz in einer Wohngruppe mit betreutem Wohnen. Hinzu kommen zwei weitere Wohnungen und ein Büro.

Gut 404000 Euro Bilanzgewinn

Der Bilanzgewinn der Gesellschaft von gut 404 000 Euro soll wie folgt verwendet werden: Ausschüttung 5,5 Prozent Bardividende für dividendenberechtigte Aktionäre, macht 143 550 Euro; Zuweisung zur Bauerneuerungsrücklage 261 175 Euro.