Hamminkeln. . Die Ortschaft Loikum wurde beim Europäischen Dorferneuerungspreis für eine „Dorfentwicklung von herausragender Qualität“ geehrt
Das Blasorchester spielte auf, die Bürgerhalle war voller Menschen - der Rahmen hätte für den besonderen Anlass der Feierstunde nicht angemessener sein können.
Dorfsprecher Thomas Wingerath begrüßte im Zusammenhang mit der bevorstehenden Ehrung besonders den Arbeitskreis, der für die Bewerbung bei dem Wettbewerb verantwortlich zeichnete. „Danke, dass ihr uns zum Erfolg geführt habt“, spannte er das Auditorium aber ganz bewusst noch eine gewisse Zeit lang auf die Folter. „Die Fußball-WM ist voll im Gang – aber ohne Deutschland. Da gehen wir lieber zur EM – das seid ihr“, dankte er „allen Loikumerinnen und Loikumern, die dabei waren, für Loikum kämpfen“.
Viele junge Leute kommen bei der Jury zu Wort
Svenja Exo und ihre zwölf Mitstreiter im Alter von 20 bis 70 Jahren hatten sich das erste Mal bereits Ende Dezember 2017 getroffen und im Rahmen mehrerer Zusammenkünfte den Bewerbungsbogen zum Wettbewerb ausgefüllt und anschließend acht Fragen zur Nachhaltigkeit und der Grundidee des Dorfes beantwortet.
„Am 23. Mai gab es dann eine Ortsbegehung mit einer dreiköpfigen Jury aus Belgien, Luxemburg und Bayern, die wir drei Stunden lang durch das Dorf geführt und unsere Dinge präsentiert haben“, schilderte Exo den Ablauf. Dabei hätten insbesondere die jungen Leute aus der Gruppe ihre Sicht auf das Dorf geschildert.
Ältere und Jüngere haben voneinander gelernt
Es habe „richtig Bock gemacht, mit der Jugend was zu machen – Ältere und Jüngere haben voneinander gelernt“, war Wingeraths Eindruck. „Wenn wir auch nur als kleines Dorf ein Zeichen – und wenn auch nur ein symbolisches – setzen, „dann war es richtig, bei dieser EM teilzunehmen.“
Er sprach offen an, dass es auch im Zusammenhang mit der Teilnahme am Europäischen Dorferneuerungspreis kritische Stimmen gegeben habe, viele sich nicht erneut zu einer Aktion hatten aufraffen wollen. „Die Chance, Loikum europäisch zu vertreten“ als eines von insgesamt 23 Dörfern habe die Mehrheit der 19 Loikumer Vereine und Gruppen in einer entsprechenden Umfrage überzeugt.
Offizielle Preisverleihung im Herbst in Tirol
Anschließend wurde das Schild mit dem Zertifikatstitel enthüllt. Nach dem Sieger des Wettbewerbs - Hinterstoder in Oberösterreich - gewann Loikum in der unmittelbar darauf folgenden höchsten Kategorie den Preis für eine „ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität“.
Die offizielle Preisverleihung wird vom 20. bis 22. September 2018 in Fließ, Tirol, stattfinden. Wingerath nannte den Preis unter dem Beifall der Anwesenden „die höchste Auszeichnung, die wir je erfahren haben.“
Loikum-Motto strahlt nach Hamminkeln
Der Hamminkelner Bürgermeister Bernd Romanski hob hervor, dass dieser Wettbewerb noch wichtiger für Loikum gewesen sei als der Landeswettbewerb, „weil hier die Durchmischung besser war. Der Gewinner ist Loikum selbst“, drückte seitens der Stadt seinen Stolz über diese Auszeichnung aus.
Und das Motto Loikums „Keiner kann alles, aber viele können vieles - gemeinsam schaffen wir alles“ strahle auch weiter bis nach Hamminkeln.