Hamminkeln. . Im Jahr 1898 wurde aus der ehemaligen Gaststätte zunächst ein Krankenhaus, das sich ab Ende der 70er Jahre zu einem Altenkrankenheim wandelte
120 Gäste werden zum 120-jährigen Jubiläum erwartet, das das St.-Josef-Haus am Freitag, 6. Juli, feiert. „Eigentlich gibt es sogar vier Gründe zu feiern“, erklärt Nikolaus Ridder, Geschäftsführer des Senioren-Wohnheims im Ortskern von Dingden. Neben dem Jubiläum des Hauses feiert der Förderkreis sein zehnjähriges Bestehen, dazu kommt die Goldene Professur von Ordensschwester Melania und zugleich ihre zehnjährige Tätigkeit in Dingden. Solche Jubiläen sind immer ein guter Grund, auf Anfänge zurückzublicken.
Ehemals Gasthaus Weißes Pferd
Gemeinsam mit Ridder schaut Annette Himmelberg, die Heimleiterin und Pflegedienstleiterin ist, auf die 120 Jahre des Hauses zurück. 1898 wurde das Gebäude des ehemaligen Gasthauses „Weißes Pferd“ als St.-Josef-Krankenhaus eingeweiht. „Es war sehr beliebt, hier zu entbinden. Die Säuglingsstation hatte einen überregional guten Ruf“, berichtet Ridder. Nach mehreren Erweiterungsbauten erfolgte 1975 ein Einschnitt mit der Herausnahme aus dem Krankenhausbedarfsplan. 1984 war der Umbau mit 74 Pflegeplätzen fertiggestellt.
Der Erwerb des ehemaligen Rathauses und der Mädchenschule folgte 1993, ein Jahr später wurde das Schwesternwohnheim in Betreutes Wohnen umgewandelt. Im Jahr 2007 feierte man die Einweihung des Altenpflegeheims und des Betreuen Wohnens an der Hohen Straße. Zwei Jahre darauf wurde das Dingdener Rathaus zu einer Tagespflege mit Betreutem Wohnen umgebaut. Die Gründung einer Holding „Wohnen, Leben und Pflege gemeinnützige GmbH“ gemeinsam mit der Kardinal-Diepenbrock-Stiftung Bocholt erfolgte im Jahr 2009. Die Errichtung des Wirtschaftsgebäudes an der Neustraße war der zunächst letzte größere Einschnitt der 120-jährigen Geschichte.
Es gibt eine Warteliste
„Willkommen im Alter“, lautet der Slogan des Hauses, in dem man merken soll, „dass hier der christliche Geist ist“, wie Nikolaus Ridder mit Blick auf die katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Dingden als Träger ergänzt. Bis zu 18 Ordensschwestern verrichteten hier in den 70er Jahren ihren Dienst.
Das St.-Josef-Haus ist voll belegt, hat sogar eine Warteliste. „Es ist reines Empfehlungsgeschäft, wie die Leute auf uns aufmerksam werden“, ergänzt Ridder. „Die Rahmenbedingungen hier in Dingden sind schon sehr günstig. Die Einbindung in die Nachbarschaft ist eine gute Symbiose – unser Café ist öffentlich und steht jedem zur Verfügung“, ergänzt der Geschäftsführer. Der Service „Essen auf Rädern“ wird ebenfalls vom St.-Josef-Haus angeboten: 200 Ehrenamtliche verteilen täglich rund 150 Mahlzeiten im gesamten Stadtgebiet von Hamminkeln.
Innerhalb der kommenden fünf Jahre sollen die letzten neun Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt werden. Und auch das Gradierwerk zu Kurzwecken ist auf einem guten Weg – wenn alles klappt, startet es im Frühjahr 2019.