Wesel. . Der künftige Weseler Behindertenbeauftragter stellte sich im Sozialausschuss vor. Der 67-jährige Rentner hat in der Hansestadt noch viel vor.

Offiziell zum neuen Behindertenbeauftragten der Stadt Wesel bestellt wird Friedhelm Heinzen erst in der Ratssitzung am 18. September. Doch gestern stellte sich der 67-Jährige schon einmal im Sozialausschuss vor. Heinzen löst dann Peter Schenk ab, der nach rund einem Jahr den Posten schon wieder abgibt, da er nach Voerde-Möllen zieht.

Der Rat der Stadt Wesel hatte ihn in seiner Sitzung am 4. Juli 2017 auch als sachkundigen Einwohner mit beratender Stimme in den Sozialausschuss, Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr sowie in den Ausschuss für Gebäudeservice bestellt.

Der scheidende Behindertenbeauftragte resümiert: „In den allermeisten Fällen ging es um Harz IV, Rente und spezielle Fragen von Schwerbehinderten.“

Etwa fünf bis zehn Hilfeersuchen hätten ihn pro Woche erreicht – meist habe er schon damit weiterhelfen können, die richtige Behörde für das jeweilige Anliegen herauszusuchen.“

Der 67-Jährige ist wie auch sein Nachfolger Friedhelm Heinzen Mitglied im VdK-Verband Wesel-Mitte. „Ich danke ihnen für die sehr gute Zusammenarbeit und bin überzeugt, dass diese auch mit Herrn Heinzen fortgesetzt wird“, sagte Wesels Dezernent Rainer Benien am Donnerstag im Sozialausschuss zum Wechsel auf dieser Position.

„Man kann aus dieser Stadt noch viel mehr machen“

Friedhelm Heinzen war früher Großhandelskaufmann, seit einem Unfall 2016 ist er selber behindert.

Er wohnt in der Innenstadt und ist viel mit seinem Fahrrad unterwegs und schaut sich bereits jetzt die Hansestadt bewusst aus der Sicht von Behinderten an: „Ich denke dabei an Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen.“

Der 67-Jährige sagt: „Man kann aus dieser Stadt noch viel mehr machen.“ Seit 63 Jahren lebt er schon in der Kreisstadt. „Und ich werde Wesel auch nicht verlassen“, ergänzt Heinzen.

Über seine VdK-Mitgliedschaft unterstützt er schon lange andere Behinderte – teils ganz praktisch: Aktuell hilft er einer Dame, die Probleme mit ihrer Krankenkasse hat, weil ihr schon zweimal ein falscher Rollstuhl geliefert wurde.