Wesel. . Die hohen Bäume sind nicht unbedingt standfest und teils krank. Sie stellen eine Gefahr dar und sollen innerhalb von fünf Jahren verschwinden.

Vor wenigen Tagen waren ihre Spuren noch überall zu sehen, kleine weiße Knäuel, der so genannte Pappelschnee. Teilweise fliegen die mit Samen gespickten flauschigen Gebilde kilometerweit und wirken wie eine künstliche Schneedecke mitten im Mai. Auch wenn es mal wieder stürmt, so wie vergangene Woche, als vor allem in Wesel zahlreiche Bäume umknickten, ist die Pappel im Fokus. Denn der Baum aus der Familie der Weidengewächse hat häufig Risse und Fäule im Stamm- und Wurzelbereich und stellt damit eine Gefahr dar.

Sieben Pappelbestände mit 319 Bäumen gibt es in der Kreisstadt. Sie wurden kürzlich von einem Gutachter genau unter die Lupe genommen. Ergebnis: Arbeiten an den Pappelkronen sind überall nötig und mittlerweile zum Teil auch schon erfolgt. Zeitnah gefällt werden müssen 18 Exemplare (siehe Box). Bei ihnen sind die Schäden so groß und schreiten weiter rasant voran, dass sie spätestens im Winterhalbjahr (bis Ende Februar) der Säge zum Opfer fallen.

Ersatzpflanzungen sind vorgesehen

Ansonsten soll ein Fünf-Jahres-Plan helfen, den überalterten Pappelbestand zu ersetzen. Er sieht vor, im ersten Jahr alle akut nicht mehr verkehrssicheren Bäume zu beseitigen. In den restlichen Jahren sind Pappeln mit fortgeschrittenen Stamm- und Wurzelfäulen sowie Bäume an gefährdeten Standorten dran. Die Ersatzpflanzung besteht aus standortgerechten und verkehrssichereren Bäumen. Das könnte die Europäische Schwarzpappel sein, die langlebig und widerstandfähig ist.

Bei den jetzigen Arten handelt es sich vor allem um kanadische Pappelhybriden, italienische Pyramidenpappeln, Grau-, Weiß-, Zitter- und Balsampappeln. Sie wurden nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg gepflanzt, um eine schnelle Begrünung zu erreichen. Denn sie wachsen sehr schnell und ausladend. Wären die Bedingungen optimal, könnten sie 80 bis 100 Jahre alt werden. Doch die negativen Faktoren lassen dies nicht zu: Bodenverdichtungen, Auskiesungen, ungünstige Bodenverhältnisse. Zudem bietet das weiche Pappelholz Angriffsfläche für schädliche Pilze, was zu besagten Stamm- und Wurzelfäulen führt. Die Folgen: Bruchgefahr und Windanfälligkeit.

>>>BIS ENDE FEBRUAR SIND DIESE BÄUME WEG

Hier wird die Säge ab Spätherbst zuerst kreisen: Am Feldtor/Lippesportplatz (sieben Bäume), Birtener Straße in Ginderich (3), Rheinpromenade (2), Landzunge am Yachthafen (2), Alter Betriebshof Schermbecker Landstraße (2), Pappelallee Obrighoven (1) und Boxteler Bahn Büderich (1). Am Feldtor stehen immerhin 147 Pappeln, auf der Landzunge sind es 92, an der Boxteler Bahn und an der Pappelallee jeweils 20, an der Birtener Straße 17, an der Promenade 14 und am alten Betriebshof neun.