Wesel. . Als der Lastwagen auf dem Franz-Etzel-Platz umkippt, zerbricht viel Glas. Die Bergung sowie die Aufräumaktion dauern Stunden und führen zu Stau.
Auf allen Seiten stehen Anwohner auf den Gehwegen und den Verkehrsinseln und schauen mitten auf die Kreuzung. Ein 40-Tonner, schätzt der Sprecher der Polizei Timm Wandel, liegt auf der Seite. Am Rand lugen Flaschen unter der Plane hervor. Die Firma Auto Mietfunk (AMF) aus Hamminkeln ist mit vor Ort, um den Lkw wieder in eine aufrechte Position zu heben. Doch was ist passiert?
Der Unfallhergang
Als der Sattelschlepper am Montag gegen 6.20 Uhr aus der Roonstraße nach links auf den Franz-Etzel-Platz abbog, kippte der Lastwagen auf die rechte Seite um. Der 40-jährige Fahrer aus Moldawien blieb dabei unverletzt und sah den Vormittag über vom Straßenrand zu wie der Unfallort geräumt wurde - rund 100.000 Flaschen sind laut Polizei zu Bruch gegangen, lauter leere Bierflaschen.
Um Zugmaschine samt Anhänger wieder auf die Räder zu bringen, waren sechs Mitarbeiter von Thimo Hüting nötig. Hüting ist der Geschäftsführer von AMF, sie haben solche Unfallstellen schon häufiger aufgeräumt. „Beim letzten Fall lag der Lkw auf einer Wiese. Wenn das so weich ist, geht dabei nichts kaputt. Hier müssen wir aber jetzt die Kästen mit den Flaschen rausfallen lassen“, erklärt der Abschlepp-Profi.
Dafür schneiden die Mitarbeiter der Firma die Plane auf, mit zwei Lkw-Bergungsfahrzeugen und vier Seilwinden wurde der Sattelschlepper langsam und kontrolliert wieder auf die Reifen gezogen. „Damit das schwere Fahrzeug nicht auf der anderen Seite wieder überkippt, haben wir das Ganze mit einem Kran gesichert“, erläutert Hüting die genaue Bergungsaktion. Allein vom Unfallzeitpunkt über die Aufnahme und Sicherung durch die Polizei bis zum Wiederaufrichten des Fahrzeugs sind knapp vier Stunden vergangen.
Viele Verkehrsprobleme
Geräumt war der Franz-Etzel-Platz da noch lange nicht. Nachdem der Sattelschlepper wieder stand, rollte der Pannendienst mit einem Radlader an, um die Scherben zu beseitigen. Bis zum Nachmittag dauerten die Aufräumarbeiten. Erst um 15 Uhr konnte das Team aus Hamminkeln vom Franz-Etzel-Platz wegfahren. Die Kreuzung blieb, auch zum Ärger der Autofahrer, den Tag über gesperrt.
Anwohner, die auf der Höhe der Tankstelle wohnen, beschwerten sich, dass sie die Dinslakener Landstraße aus Richtung Fusternberg gar nicht befahren konnten, obwohl der Lkw und die Scherben ein gutes Stück weiter weg lagen. Zumindest für Anlieger, so die Kritik, hätte das Stück geöffnet bleiben können. Auch Autofahrer, die den Park-and-Ride-Platz des Bahnhofs nutzen, hatten das Nachsehen. Sie konnten den Parkplatz nämlich gar nicht erst verlassen. Die Verkehrsteilnehmer, die vom Kaiserring kamen, mussten über die Roon- und Schillstraße die Unfallstelle umfahren, obwohl die Kreuzung näher an der Unfallstelle lag, als die Dinslakener Landstraße. Auf der Strecke kam es zu erheblichen Verzögerungen im Verkehr.
Nach Angaben der Kreisleitstelle war die Kreuzung am Franz-Etzel-Platz gegen 15 Uhr wieder komplett freigegeben.