Wesel. . Schon im Frühjahr 2019 soll das Gebäude an der Oberndorfstraße fertig sein. Dort gibt es deutlich mehr Platz und Perspektiven als in der Feldmark

Auto Schmeink zieht von der Hamminkelner Landstraße an die Oberndorfstraße um – da gibt es viel Platz für den VW-Händler, dem es seit Jahren zu eng geworden war. Schon im kommenden Frühjahr soll das neue Haus fertig sein. Für den ersten Spatenstich boten sich am Montag allerdings eher Schaufeln an: Der Boden ist komplett versiegelt, Bauherr Henning Schüring ließ kurzerhand eine Baggerschaufel Sand anfahren, ein wenig Symbolik muss sein zum Auftakt eines solchen Projektes.

Die alte Halle bleibt Kernstück

Rund 12 500 Quadratmeter umfasst das ehemalige Gelände des CC Schaper Großmarkts, hinzu kommen die 5000 Quadratmeter des ehemaligen Gartencenters Cash & Carry, die Schürings bereits gekauft hatte – sie sollen als Lagerfläche und Personalparkplatz dienen. Aktuell demontieren Arbeiter Teile der alten Großmarkthalle, das wird noch zwei bis drei Wochen so weiter gehen. Sie wird nicht ganz abgebrochen, unter der Federführung des Architekten Klaus Dienberg soll sie das Kernstück der neuen Halle werden. „Das hat uns eine siebenstellige Summe gespart“, sagt Henning Schüring. In wenigen Wochen könne man sehen, wie sich das Alte in das Moderne verwandelt. Das runderneuerte Gebäude an der Oberndorfstraße soll im Volkswagen-Modulkonzept entstehen – ein Design, das die VW-Autohäuser weltweit haben. Neben der Halle wird auch das Verwaltungsgebäude saniert: 800 Quadratmeter Fläche stehen dann zur Verfügung. Ein zentrales Reifenlager soll zudem Platz für bis zu 2200 Reifensätze bieten.

Langwierige Planungen

Mehr als 100 Mitarbeiter werden am neuen Standort beschäftigt sein, einige neue Arbeitsplätze will Schüring einrichten. Mit dem neuen Standort sind das Audi-Autohaus Rhein-Lippe, Inhaber ist Wilhelm Schüring, und der VW-Bereich wieder Nachbarn. Vater und Sohn erhoffen sich Synergieeffekte von der Wiedervereinigung.

Es war ein weiter Weg bis zum ersten Spatenstich: Seit sechs Jahren läuft die Planung. Johannes Opgen-Rhein, städtischer Wirtschaftsförderer, erläuterte die Schwierigkeiten: Das Grundstück gehörte dem Großhändler Stroetmann aus Münster, der verkaufte 2005 an eine dänische Gesellschaft, die es an die Metro vermietete – Großhandel Schaper gehört zum Metro-Konzern.

Folgt jetzt Wohnbebauung?

Zwar war der bereits 2011 dicht, der Mietvertrag mit Metro dauerte aber bis 2018. Erst jetzt konnte Schüring das Grundstück erwerben. An der Hamminkelner Landstraße war das Autohaus lediglich Mieter – was dort in Zukunft entstehen soll, ist noch offen. Wohnbebauung ist denkbar, doch was auch kommt, soll mit der angrenzenden Wohnbebauung verträglich sein, sagt WirtschaftsfördererJohannes Opgen-Rhein. Nach 46 Jahren endet die Geschichte des Autohauses in der Feldmark.