Wesel. . In Wesel ist an Christi-Himmelfahrt noch die „Spinnen- und Reptilienausstellung“ zu sehen. Eines der exotischen Tiere wird „Mülltonne“ genannt.

Langsam bewegt Leo den Kopf nach links, dann nach rechts, schiebt die Zunge raus. Hunger hat der Zehnjährige aber nicht, erst letztens hatte er einen Döner zum Mittag – Leo ist ein grüner Leguan.

„Eigentlich frisst er alles, was er bekommt, auch Pizza und Kaubonbons“, erzählt Tierpfleger Thomas Maatz. Der Leguan ist bei ihm aufgewachsen. „Die Mülltonne“, nennt er das grüne Reptil. Während der „Spinnen- und Reptilienausstellung“ in der Niederrheinhalle, teilt sich Leo ein Terrarium mit einem Waran zwischen tropischen Pflanzen und Gehölz. Der Waran liegt in einer blauen Plastik-Muschel – ein Kinderplanschbecken. Nach der Ausstellung darf Leo wieder in sein eigenes Gehege, mit Fußbodenheizung bei 35 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit bis zu 80 Prozent. So gefällt es dem Leguan am Besten. An drei Seiten des Terrariums sind Sichtfenster aus vier Millimeter Sicherheitsglas eingebaut. Die Türen sind mit Vorhängeschlössern gesichert, damit niemand unerlaubt zu den Tieren geht und sie beunruhigt – oder selbst verletzt wird.

Tiere sind ungefährlich

„Wirklich giftige oder gefährliche Tiere haben wir hier aber nicht“, meint Maatz. Das würden sie auch nicht wollen, schließlich gehe es darum, den Besuchern einen vernünftigen Umgang mit exotischen Tieren nahe zu legen. Trotzdem: Der Waran ist launisch, kann schonmal aggressiv werden.

Im Bühnenbereich ist eine Leinwand aufgebaut. Besucher können davor Platz nehmen und sich eine Dokumentation über die gefährlichsten, größten und gefräßigsten Tiere der Welt anschauen. Die ruhige Stimme unterhält den Raum. Links davon, über den Vogelspinnen, steht eine Box, aus der Vogelgezwitscher zu hören ist – für die tropische Atmosphäre. Auch das Licht ist gedämpft. Die Tiere hingegen sonnen sich im wahrsten Sinne – unter einer UV-Lampe, damit sie gesund bleiben.

Spinnen und Reptilien in der Niederrheinhalle

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Gerda ist ein Albino

Für fünf Euro können die Gäste der Tierschau ein Foto mit einer Schlange oder einer Vogelspinne machen lassen. Die kleine Isabella Kuscheck (6) traut sich nicht so richtig, als der Tierpfleger die drei Meter lange Gerda aus dem Gehege holt. Gerda ist mit ihren vier Jahren etwas jünger als Isabella, wiegt aber schon 15 Kilogramm und die scheinen das Mädchen etwas zu erschrecken, trotz des Zuspruchs der Mutter. Thomas Maatz legt die weißgelbe Tigerpython zurück und holt ein kleineres Exemplar. Trick, ein Bruder von Gerda und auch deutlich dünner, lässt sich Isabella um den Hals legen. Während das Mädchen lächelt, schießt Maatz das Foto.

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Das Mädchen ist stolz – und froh, die Schlange wieder los zu sein und läuft zur Mutter. Trick kommt wieder zu Gerda und seinen beiden Brüdern Tick und Track. Die Schlangen sind Albinos und liegen ineinander geschlungen auf einem Podest – bei 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ruhen sie sich am liebsten aus.

>>> Infos zur Ausstellung:

Die Tierschau ist nur noch heute von 11 bis 18 Uhr in der Niederrheinhalle zu sehen. Eintritt kostet für Erwachsene zehn, für Kinder ab drei Jahren acht Euro.