Kreis Wesel. . Eine Arbeitsgruppe aus vier Bürgermeistern, Isselverband und Kommunal-Agentur NRW klärt nun die noch offenen Fragen.
Ein lange von vielen Seiten geforderter Zweckverband, der sich auch mit der Hochwassergefahr der Issel intensiv auseinandersetzt, rückt näher: Die Bürgermeister der Issel-Anliegerkommunen werden sich in den nächsten Wochen in einer Arbeitsgruppe mit der Gründung eines Hochwasser-Zweckverbandes befassen. Eine Vorlage zur Abstimmung für die Gemeinde-Räte soll nach den Sommerferien vorliegen. Das haben die Bürgermeister der betroffenen Kommunen bei einem Treffen auf Einladung der Düsseldorfer Bezirksregierung beschlossen. Die Arbeitsgruppe, Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski bezeichnet sie als „Task-Force“, wird aus den Bürgermeistern der flächenmäßig größten Anliegerkommunen Hamminkeln, Bocholt, Isselburg und Raesfeld sowie des Isselverbandes bestehen. Die Moderation übernimmt die Kommunal-Agentur NRW.
Der Zweckverband wird den Hochwasserschutz aller betroffenen Kommunen übernehmen und in enger Zusammenarbeit mit dem Isselverband das bereits existierende Hochwasserschutzkonzept im Wesentlichen umsetzen.
Viel Zuschuss vom Land
Bereits bei einem ersten Treffen im November 2017 hatten die Bürgermeister eine grundsätzliche Absichtserklärung abgegeben, einen solchen Verband gründen zu wollen. Beim Termin in dieser Woche ging es um die konkrete Umsetzung.
„Beim Hochwasserschutz spielen drei wesentliche Aspekte eine Rolle, die Anlieger und ihr Eigentum zu schützen, den Kommunen Entwicklungsmöglichkeiten zu verschaffen und dem Fluss, da wo es passt, mehr Raum zu geben,“ sagte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher. Auch wenn das nicht zum Nulltarif zu bekommen sei – bei abgestimmter Planung gebe das Land bis zu 80 Prozent Zuschüsse.
Romanski schätzt, dass ein Hochwasserschutzkonzept nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie etwa 40 Millionen Euro kosten werde. Rein technischer Hochwasserschutz wäre wesentlich günstiger zu haben – für sieben bis acht Millionen Euro, die aber auch nur zu 50 % gefördert würden. Geklärt werden müsse jetzt, was auch umsetzbar sei. „Das ist ein großer Schritt hin zu einem sicheren Hochwasserschutz“, freut sich die Regierungspräsidentin.